CDU kritisiert Vorgehen des OB
Ratsherr Reiners fordert Diskussion mit Gremien.
Mönchengladbach. Was veranlasst OB Norbert Bude (SPD), den Aus- bzw. Neubau einer Schienengüter-Verkehrsverbindung zwischen Roermond und Gladbach als Teilstück des Eisernen Rheins zu befürworten, ohne dass dazu in zuständigen politischen Gremien der Stadt eine Entscheidung getroffen worden ist?
Diese Frage stellt sich für die CDU-Fraktion, nachdem dieses Projekt als einer von 21 Punkten in einer Liste steht, die von den Oberbürgermeistern Düsseldorfs und Kölns als Vertreter der Initiative Metropolregion Rheinland, der auch Gladbach angehört, vorgestellt worden ist.
Die Liste soll dem Bundesverkehrsminister als „gemeinsam getragener Vorschlag“ für die Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan übergeben werden. „Wir verstehen nicht, warum der OB dieses Projekt offensiv unterstützt, das nur auf der historischen Trasse oder auf einer Neubautrasse entlang der A 52 umgesetzt werden kann“, sagt CDU-Ratsherr Hans-Wilhelm Reiners.
Denn für die CDU sind derzeit für den Fall einer Reaktivierung des Eisernen Rheins eher Nachteile, etwa durch Lärmbelästigung, als Vorteile für Gladbach zu erkennen. Insbesondere den Ausbau der historischen Trasse, die von Roermond kommend über Wegberg, Rheindahlen und Rheydt führt, sieht die CDU „äußerst kritisch“, weil dort aufgrund der vorhandenen und immer genutzten Gleise die Anforderungen an Lärmschutz deutlich geringer wären als bei einer Neubautrasse.
Eine solche Neubautrasse dürfe allerdings aus CDU-Sicht nicht ausschließlich als Transitroute durch das Stadtgebiet führen. Hier wäre zu prüfen, und zwar bevor man sich grundsätzlich zustimmend positioniert, ob Mönchengladbach nicht zum Beispiel durch einen Anschluss von den Transporten profitieren könnte.
Reiners: „Wir erkennen sicher die Notwendigkeit leistungsfähiger Schienengüter-Verkehrsverbindungen, die jedoch nicht zu Lasten der Bürger gehen dürfen, die in der Nähe der Trassen wohnen.“
Bude hat auf die Schelte reagiert. Er sagte eher selbstgefällig, dass die Metropolregion kein parlamentarisches Gremium sei, deshalb habe er die Politik nicht eingeschaltet. Die CDU hält ihre Kritik aufrecht.