Impfkampagne in Mönchengladbach Kaum Interesse an Impfungen mit Novavax

Mönchengladbach · Die Nachfrage nach dem Vakzin ist so gering, dass keine neuen Lieferungen nötig sind.

02.03.2022, Bayern, Aschaffenburg: Packungen des soeben ausgelieferten Impfstoffs von Novavax stehen Impfzentrums der Malteser in einem Kühlschrank. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

(capf) Knapp 100 Dosen des proteinbasierten Impfstoffs von Novavax sind bisher im städtischen Impfzentrum verabreicht worden. „Tatsächlich hatte man sich eine breite Akzeptanz erhofft. Aufgrund der schlechten Buchungszahlen war aber rasch erkennbar, das Novavax nicht den gewünschten Erfolg bringt“, sagt ein Stadtsprecher.

Mönchengladbach hatte 2240 Impfdosen vom Land zugesprochen bekommen. Ende Februar war der Impfstart. 45 Impfungen erfolgten in den ersten fünf Tagen. Dann hob das Land die Priorisierung auf. Zum Hintergrund: Vorerst wurde das Vakzin von Novavax vornehmlich an Personen, die im Pflegebereich arbeiten, oder solche, die eine nachgewiesene Unverträglichkeit gegen mRNA-Impfstoffe haben, verteilt.

Ein Anstieg der Nachfrage ließ sich trotz breiter Zugänglichkeit des Impfstoffs nicht erkennen. Folglich sind keine weiteren Lieferungen für Mönchengladbach vorgesehen. „Der Bedarf ist ausreichend gedeckt“, sagt der Stadtsprecher. Novavax wird zum Ladenhüter – nicht nur in Mönchengladbach. Bis Anfang der Woche waren von den 309 000 Dosen, die nach NRW gingen, nur 3700 verimpft worden. Bundesweit waren es 22 400 der gelieferten 1,4 Millionen Dosen.

Der Bedarf ist so gering, dass die Stadt erst in drei Fällen Novavax-Impfstoff an andere Anbieter in Mönchengladbach gegeben hat. „Allerdings in überschaubaren Mengen, da auch dort die Nachfrage gering zu sein scheint“, teilt der Sprecher mit. Grundsätzlich könnten Ärzte und Krankenhäuser sich an die Impfstelle wenden und Novavax erhalten. Problem: Ein Fläschen Impfstoff enthält zehn Dosen. Diese müssten an einem Tag verabreicht werden. Dass ein solcher Bedarf vorliegen könnte, bezeichnet der Sprecher als „unwahrscheinlich“.

Das Buchungsportal für das Impfzentrum ist abgeschaltet

Schleppend läuft derweil die gesamte Impfkampagne. In der vergangenen Kalenderwoche haben in Mönchengladbach nur 1378 Personen eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Zum Vergleich: In der Woche davor waren es 2746 und vor zwei Wochen sogar 3523. Das geht aus den Zahlen des Impfmonitorings der Kassenärztlichen Vereinigung Nordhrein (KVNO) hervor. Die Disbalance zwischen Angebot und Nachfrage ist so groß, dass die Stadt das Buchungsportal für die Impfungen im städtischen Impfzentrum (Am Nordpark 260) abschaltet. Seit Freitag, 11. März, ist das Online-Portal vom Netz genommen worden. Bereits gebuchte Termine sollen ihre Gültigkeit. behalten.

Kinderimpfungen (für Fünf- bis Elfjährige) finden donnerstags und freitags zwischen 13 und 20.30 Uhr statt. Jugendliche und Erwachsene (also alle Personen ab zwölf Jahren) können sich montags, dienstags und mittwochs von 8.30 bis 16 Uhr sowie donnerstags und freitags von 13 bis 20.30 Uhr impfen lassen.