Corona in Mönchengladbach Reiserückkehrer lassen Zahlen steigen
Mönchengladbach. · 23 Neuinfektionen in zwei Tagen. Verantwortlich dafür sind Urlaubsrückkehrer und Ansteckungen im Pflegeheim.
Nach dem starken Anstieg der Neuinfektionen am Wochenende meldet das Gesundheitsamt am Montag nur eine Person, die sich seit dem Vortag mit dem Coronavirus angesteckt hat. Mit zwei wieder gesunden Menschen sind aktuell noch 80 Personen in Mönchengladbach akut infiziert. Auch sind nun fünf weniger in Quarantäne. Der Wert der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100 000 Einwohner liegt jetzt bei 17,2.
Wie ist es am Wochenende zu dem großen Sprung von 23 Neuinfektionen binnen zweier Tage gekommen? Einen solchen Anstieg in kurzer Zeit hat es zuletzt am 17. und 18. April gegeben – mitten in der Hauptphase der Infektionen. Der Blick auf die Woche zeigt, dass die Ansteckungen hoch geschossen sind. 45 positive Tests hat es von Montag, 27. Juli, bis Sonntag, 2. August, gegeben. In der Vorwoche waren es 27. Zu berücksichtigen sei ein Ausbruch in einem Altenpflegeheim, sagt Stadt-Pressesprecher Dirk Rütten. Die sieben mit dem Coronavirus infizierten Bewohner zählten zu den 13 positiven Tests am Samstag, eine angestellte, ebenfalls positiv getestete Person aus dem Mitarbeiterteam sei unter den sieben Neuansteckungen vom Freitag.
Einen größeren Anteil machen Personen aus, die eine Zeit im Ausland verbracht haben – sei es ein Urlaub oder eine Geschäftsreise. Es habe mehr als 15 Reiserückkehrer aus vier Ländern gegeben, die im Anschluss positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, führt der Stadtsprecher aus. „Drei der vier Länder gelten aktuell als Risikogebiete“, erklärt Rütten. Er rechne damit, dass die Kurve zu Schulbeginn immer wieder kurzzeitig in die Höhe ausbrechen werde. „In den Schulen können wir bei einer Infektion einzelne Klassen herausnehmen“, sagt der Sprecher. „Ab dem 17. August geht in den Kitas der Regelbetrieb wieder los. Die meisten in Mönchengladbach arbeiten gruppenübergreifend. Gibt es da einen Fall, müssten wir wahrscheinlich die Kita schließen.“
Auch den RKI-Wert hat die Stadt im Blick. Am Montag liegt dieser bei 17,2. Vor eineinhalb Wochen lag er noch bei 8,8, also fast der Hälfte. „Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Alarmstufe gelb für einen Wert ab 20 ausgerufen. Das heißt, wenn wir die Schwelle erreichen, müssen wir das der Kommunalaufsicht melden.“ Die Alarmstufe rot gilt ab 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. „Aktuell ist in Mönchengladbach kein Hotspot zu erkennen. Zum Ferienende war der Anstieg durch Reiserückkehrer erwartbar.“
Die Stadt hat sich entschieden, die Zahl der negativen Tests nicht mehr zu veröffentlichen. „Dabei handelte es sich immer nur um die Zahlen der negativen Tests, von denen wir wussten“, erklärt Rütten. Wenn ein Unternehmen seine Mitarbeiter regelmäßig testen lasse oder Lehrpersonal und Kita-Angestellte einen Test beim Hausarzt machten, würden die negativen Ergebnisse nicht an das Gesundheitsamt gemeldet. „Die Zahl der uns bekannten Negativ-Tests und die der wirklich erfolgten strebt zu weit auseinander.“