Das Minto hat die Stadt verändert — positiv wie negativ
Bis zu 35 000 Kunden kommen pro Tag ins Center. Im Gegenzug wächst an der Hindenburgstraße der Leerstand.
Das vergangene Jahr bewertet Stefan Wimmers als turbulent. „Es ist viel geschehen. Das Minto hat die Stadt nachhaltig verändert“, sagt der Vorsitzende des Citymanagements. Damit meint er nicht nur die baulichen Veränderungen. Vor allem denkt er dabei an die vielen Leerstände entlang der Hindenburgstraße. Für viele Ladenlokale, deren Händler ins Minto zogen, haben sich noch keine Nachmieter gefunden.
„Auf der oberen Hindenburgstraße besteht akuter Handlungsbedarf“, sagt Wimmers. Sinn-Leffers betreibe in Gladbach das drittgrößte Geschäft der Kette, doch der Umsatz sei nicht dementsprechend. „Man denkt dort über Veränderungen nach. Denkbar ist zum Beispiel ein Strand auf dem Dach“, so Wimmers. Sechs Ladenlokale ständen auf der oberen Hindenburgstraße leer. Vier weitere kämen in den kommenden Monaten dazu.
Das Minto bewertet das Citymanagement als großen Erfolg und riesigen Imagegewinn für Mönchengladbach. So sei die Nachfrage von Händlern, die sich mit Ständen beim Cityfest Mitte Oktober präsentieren möchten, enorm. Besonders positiv: Sehr viele kommen von außerhalb. Den Zustrom von Gästen, die nicht aus Mönchengladbach kommen, hat auch Eduard Felzen erkannt. Der zweite Vorsitzende des Citymanagements betreibt den Saturnmarkt im Minto. „Eine Erhebung hat ergeben, das vier Prozent der Kunden aus den Niederlanden kommen“, sagt er. An guten Tagen kämen rund 35 000 Kunden ins Minto. „Das Potenzial auswärtiger Kunden kann man aber noch steigern“, meint Felzen.
Für das Weihnachtsgeschäft rechnet das Citymanagement mit einem Ansturm, wie ihn Gladbach noch nicht erlebt hat, und befürchtet, dass dann die Parkplätze nicht ausreichen könnten. Bis dahin sei auch das Minto wieder voll belegt. Nach Informationen des Citymanagements zieht dort, wo zuletzt die Mayersche Buchhandlung ihre Filiale hatte, ein Möbelhändler ein. Schon jetzt liefen die Geschäfte im Minto gut. „Ich habe sogar fünf neue Mitarbeiter eingestellt“, erzählt Eduard Felzen. Gut dastehen möchte das Citymanagement auch mit dem Weihnachtsmarkt. Wenn der Cityplatz im kommenden Jahr fertig ist, soll dort der Weihnachtsmarkt stattfinden. In Gesprächen mit der Stadt kläre man derzeit, welche Anschlüsse benötigt werden.
Kritisch bewertet das Citymanagement die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Geschäfte entlang der Hindenburgstraße. Eine Zählung habe ergeben, dass es dort 43 verschiedene Öffnungszeiten gebe. Ebenfalls kritisch sieht das Citymanagement auch den Wochenmarkt auf dem Kapuzinerplatz. „Manchmal sind nur drei Marktbeschicker da“, sagt Stefan Wimmers. Die angedachte Markthalle wäre daher eine echte Bereicherung. Sehr unzufrieden ist man mit dem Busverkehr. „Vor allem samstags muss sich etwas ändern“, sagt Felzen. Die Taktung der Busse reiche nicht aus und die Busse führen nicht lange genug.
Hoffnung setzt das Citymanagement auf den Cityplatz. „Wenn er rechtzeitig fertig wird, kann im kommenden Jahr das Ski-Event stattfinden“, kündigt Stefan Wimmers an. Nachgedacht werde auch über ein Kart-Event mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Stattfinden könne es im August. Kurz vor dem Abschluss sieht das Citymanagement die Planung für kostenloses WLAN an der Hindenburgstraße.