Das perfekte Versteck in der Wohnung gibt es (fast) nicht
Kinder suchen gerne Ostereier; Einbrecher Geld und Schmuck. Ein Experte für Verstecke klärt auf.
Na, schon überlegt, wo die Ostereier dieses Jahr versteckt werden sollen? Egal, welcher Ort es sein wird, die Kinder werden sie finden. Denn sie sind Meister im Finden. Und das ist in diesem Fall auch gut so. Denn die Vorstellung, dass ein Ei jahrelang unentdeckt bleibt, ist doch eher ekelig.
Aber was, wenn das Versteck tatsächlich nicht gefunden werden soll? Wo bewahrt man zum Beispiel Schmuck und Bargeld zu Hause am besten auf, damit sie keinesfalls Einbrecherbeute werden können? Wir fragen einen Experten für Verstecke: Achim Deußen ist bei der Polizei zuständig für Kriminalprävention.
Der Kriminalhauptkommissar kennt die beliebtesten Verstecke für Wertgegenstände. Nummer ein: das Schlafzimmer. Häufig werden Schmuck und Geld in Schrank oder Kommode zwischen die saubere Wäsche gesteckt. Der Korb mit der Schmutzwäsche ist eine nicht selten gewählte Alternative. „Männer verstecken ihre Uhren gerne in den Taschen einer ihrer Anzüge im Schrank“, sagt Deußen. Doch er warnt gleichzeitig: „Dort gucken Einbrecher als erstes nach.“
Weitere nur scheinbar sichere Aufbewahrungsorte: in der Hutschachtel, unter der Matratze, im Bezug des Dekokissens. Auch in der Küche wird gerne versteckt. Der Klassiker: im Gefrierfach. Das kennt mittlerweile jeder. Ebenfalls gerne genommen: in der Keksdose, im Mehlfach, in der Kaffeekanne oder im Blumentopf. Etwas ausgefallener: im ausgehöhlten Spülschwamm. Das ist aber doch wirklich raffiniert, oder? Fehlanzeige. „Einbrecher kennen jedes Versteck“, sagt Achim Deußen. Und: „Schauen Sie sich einmal einen Tatort nach einem Einbruch an. Da ist alles durchwühlt, alles herausgerissen. Einbrecher finden, was sie haben wollen.“ Das gelte auch für das Bare, das unter einer Holzdiele oder hinter einer Kachel versteckt ist.
Auch Geldscheine in Büchern sind nicht sicher. 2008 hatte ein Familienvater aus Mönchengladbach nach einem Autoverkauf mehrere 1000 Euro im heimischen Schrank in Büchern versteckt. Seine ahnungslose Frau hatte diese Bücher später aussortiert und vom ebenfalls unwissenden Sohn in einem Altpapier-Container entsorgen lassen. Das Geld war futsch.
Also Wertvolles im Sekretär einschließen? Die kleinen Schlösser kriegen sogar Nachwuchs-Einbrecher spielend leicht auf. Der einzig sichere Aufbewahrungsort ist laut Achim Deußen ein Safe oder Tresor. Wer einen kauft, sollte sich dabei aber vom Fachmann beraten lassen.