„Dein Tag für Afrika“: Sozialer Tag mit Harke und Eimer
Gymnasiasten arbeiten für den guten Zweck.
Mönchengladbach. „Ich bin gerne in der Natur. Das ist besser, als vor dem PC oder Fernseher zu sitzen“, sagt Katharina. Deshalb hat sich die Fünftklässlerin entschieden, beim Einrichten des Schulgartens mitzuhelfen. Über zehn Schüler des Gymnasiums an der Gartenstraße sind an diesem Schulmorgen mit Harke und Eimer auf dem Schulhof angetreten.
Insgesamt acht neue Beete sollen hier entstehen. Dafür befreien die Schüler verschiedener Jahrgänge die Fläche von Müll und Unkraut, außerdem harken sie den Boden: „Damit die Schule schöner wird“, wie Katharina erklärt.
Während ihre Gruppe auf dem Schulgelände Mücken, Brenneseln und Hitze trotzt, haben ihre Mitschüler sich außerhalb Job und Arbeitgeber gesucht. Einen Tag lang wollen sie bügeln, kochen, putzen, verkaufen, jäten, vorlesen oder musizieren — der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, um die Kasse zu füllen.
Und das alles für den guten Zweck: Das Rheydter Gymnasium veranstaltet seinen sozialen Tag und beteiligt sich in diesem Jahr nun bereits zum fünften Mal an der bundesweiten Aktion „Dein Tag für Afrika“. Statt die Schulbank zu drücken, jobben die rund 800 Schüler und spenden ihren Tageslohn an die Organisation Aktion Tagwerk.
Zwischen 12 000 und 15 000 Euro sind in den vergangenen Jahren zusammengekommen. Das Geld geht zur Hälfte an ein Großprojekte für Kinder und Jugendliche in Ruanda. Mit dem Rest unterstützt das Gymnasium seine Partnerschule in Outja in Namibia, die davon ihre Sportausrüstung aufbessern will: „Das ist gut, weil die Schüler es dort schwerer haben als wir“, sagt Katharina.
Ingrid Hidding findet es „wichtig, dass die Schüler lernen über den Tellerrand zu schauen“. Die Lehrerin organisiert den Tag für Afrika gemeinsam mit der Schülervertretung der Schule: „Der Klasse, die am meisten erarbeitet, spendet die SV ein Buffet mit selbst gebackenen Kuchen“, erzählt die Pädagogin.
Alle Teilnehmer unterschreiben eine Arbeitsvereinbarung und suchen sich selbstständig einen Arbeitgeber: Oma, Nachbarn, der Kiosk an der Ecke — alles ist möglich. Wer nicht mitmachen will, muss die Schulbank drücken.
Jan hilft mit, den Schulgarten aufzubauen und ist gerne dabei: „So tun wir gleichzeitig Sinnvolles für andere und für unsere Schule“, findet der 17-Jährige.