Regio-Park: Kommt Online-Händler?
Zalando will investieren und viele neue Jobs schaffen.
Mönchengladbach. Ob Top-Schuhe und Mode-Marken — Zalando hat’s reichlich. Das wissen vor allem jüngere Menschen, die bei dem großen Internet-Anbieter bestellen und relativ rasch bedient werden. Die Berliner Zalando GmbH verhandelt jetzt mit der Stadt und ihren Wirtschaftsförderern über eine „große Neuansiedlung“ im Güdderather „Regio-Park“. Das erfuhr die WZ aus Verhandlungskreisen. Eine offizielle Stellungnahme der Beteiligten gibt es allerdings nicht. Man verweist darauf, dass angeblich noch nichts entschieden sei.
Die Zalando-Manager bzw. ihre Bevollmächtigten stehen offenbar nicht nur mit Mönchengladbach, sondern mit zwei weiteren Kommunen im engen Kontakt. Von „sehr vielen neuen Jobs“ ist die Rede. Vermutlich könnten es „mehrere 1000“ im Mehrschicht-Betrieb bei einem Endausbau des Zalando-Verteiler-Zentrums nahe der A 61 sein. Das Unternehmen lässt den Versand über die DHL der Post abwickeln.
Mittwoch, am frühen Abend, informierte Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) die Fraktions-Chefs der im Stadtrat vertretenen Parteien über den möglichen Coup. Die Gespräche mit dem Investor seien bereits weit vorangeschritten. Entscheidende Punkte für die Interessenten seien Grundstückspreis und die Lage der riesigen Flächen für die Logistik-Hallen. Zalando bzw. die mit der Distribution beauftragte DHL zahle Mindestlohn, heißt es. Vor allem Frauen könnten in dem neuen Zentrum arbeiten.
Der gut 1,2 Millionen Quadratmeter große Gewerbepark der kommunalen Parter MG und Jüchen mausert sich zum „Modezentrum“. Denn: Mit dem Lifestyle-Konzern Esprit nimmt ein weltweit agierender Ausstatter in diesen Tagen in Güdderath über die Firma Fiege seine Europa weite Auslieferung an den Handel auf. Von rund 500 Jobs ist die Rede.
Wie Zalando lässt auch die irische Modekette Primark ihre Produkte über die DHL an die Frau und den Mann bringen. Auch hier ist es der Regio-Park, in dem für die Modekette ein Groß-Komplex gebaut wurde. Die Eröffnung soll in Kürze sein. Etwa 250 Jobs seien geplant.
Da nahezu alle Artikel zumeist von den Überseehäfen per Lkw gebracht und zurück zu den unzähligen Adressen der Abnehmer gefahren werden, wird die Verkehrsbelastung im Gladbacher Süden weiter drastisch zunehmen. Nicht nur aus dem kleinen Sasserath kommen Beschwerden über vermehrten Lärm und Abgase. Bude wie dem für die Wirtschaftsförderung zuständigen Geschäftsführer Uli Schückhaus sind diese Klagen bekannt.