Demo verläuft friedlich
Der Verein "Bürger für Mönchengladbach" hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Er will eine radikale Islamschule mit Moschee in Mönchengladbach-Eicken verhindern.
Mönchengladbach. Eine Demonstration von 250 Menschen am Samstagnachmittag gegen die extremen Salafisten im "Verein Einladung zum Paradies" (EZP) ist weitestgehend friedlich verlaufen. Auch wegen eines massiven Polizeiaufgebots. Zu der Kundgebung durch die Innenstadt mit Stopps auf dem Theatervorplatz und dem Alten Markt hatten die "Bürger für Mönchengladbach e.V." aufgerufen. Sie wollen eine radikale Islamschule mit Moschee in Mönchengladbach-Eicken verhindern. Immer wieder von Zwischenrufen wie "Lügner" einer Gruppe Salafisten unterbrochen, hielt der Sprecher der Bürgerinitivative, Wilfried Schultz, den Islamisten vor, sie nutzten die Demokratie, um sie kaputt zu machen.
Die Initiative werde nicht dulden, dass sich die Islamisten "immer mehr ausbreiteten". Ungewöhnlich scharf griff Schultz vor allem die Staatanwaltschaft, aber auch die Politik an. Sie sähen tatenlos zu. "Wo ist der Oberbürgermeister, wo ist ein Landesminister?", fragte Schultz bissig. OB Norbert Bude (SPD) hatte gegenüber der WZ eine Teilnahme abgesagt.
Er sei in Sachen Frauen-Fußball-WM unterwegs. Sollten sich die Verantworlichen weiter scheuen, Entscheidungen wie ein EZP-Verbot durchzusetzen, dann müssten andere entscheiden, sagte Schultz. Er rief zur "Intoleranz gegen die Salafisten" auf und kündigte die Gründung einer neuen Partei an. Einzelheiten dazu nannte er nicht.
Sven Lau, bislang 2. Vorsitzender im EZP, wird neuer Vorsitzender der auch im Internet sehr aktiven islamistischen Vereinigung. Das sagte der Gladbacher ("Abu Adam") am Rande der Demonstration. Der 1. Vorsitzende Muhammed Ciftci hatte vor wenigen Tagen angekündigt, er werde alle Ämter im EZP niederlegen und die "Gemeinschaft" verlassen.