Denkanstöße für das Leben nach der Schule

Schüler der siebten und achten Klassen erfahren spielerisch ihre Stärken und erhalten so Hinweise zur richtigen Berufswahl.

Mönchengladbach. Die drei Jungs überlegen nicht lange. Sie besuchen die siebte Klasse der Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke und finden sich schnell zum Team für die erste Station in dem Parcours von „Komm auf Tour — meine Stärken, meine Zukunft!“ zusammen. Dieser macht diese Woche im Jugendzentrum Step Station und soll Schüler der siebten und achten Klassen auf ihre Berufswahl und Lebensplanung vorbereiten.

Die Jungen wählen das Schild auf dem steht „3 mal 3 macht 9“ und bekommen dafür von Parcours-Mitarbeiterin Jana Hilthorst einen Aufkleber mit Zahlen auf ihre Jacken. „Könnt ihr dieses Mädchen in eurer Gruppe mitmachen lassen?“, fragt sie. Denn die Schülerin der Heinrich-Lersch-Hauptschule stünde sonst allein da. „Klar“, sagen die drei Jungs spontan und bekommen dafür einen lila Aufkleber mit einer helfenden Hand.

Nachdem sie alle sechs Stationen durchlaufen haben, werden sich viele verschiedenfarbige Aufklebern auf ihren Jacken befinden, die ihnen über ihre Stärken Auskunft geben. Zu jeder Farbe gibt es einen Schrank. So verbergen sich hinter den Türen des Lilafarbenen Gegenstände aus der Medizin, aber auch Dinge aus pädagogischen Berufen und solche für Berufe aus der Gastronomie.

„Viele Kinder kennen sich schon ganz gut aus“, sagt Klaus Claßen, Mitarbeiter im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt. Er war bislang immer dabei, wenn „Komm auf Tour“ in Gladbach Station macht. „Andere sind ganz erstaunt, und das Nachdenken fängt an.“ Diesmal werden 27 Klassen aus 16 Schulen mit 563 Schülern dabei sein.

„Wir machen immer mit“, sagt Jörg Klamert von der Hauptschule Heinrich Lersch. „Hier fangen die Kinder an zu überlegen: Was will ich in 20 Jahren erreicht haben.“ Peter Popow, Lehrer an der Hauptschule Kirschhecke, hofft, dass die Teenager erkennen, welche in der Schule verlangten Fähigkeiten später im Beruf wichtig sind und so konsequent lernen.

Die drei Jungs sind enttäuscht, als sie das Schild „3 mal 3 macht 9“ umdrehen, und auf diese Weise erkennen, dass sich dahinter eine Aufgabe zur Sexualkunde verbirgt. „Glatt gelogen“, sagt der eine enttäuscht. Aber auch das gehört zur Lebensplanung. boe