Deutlich mehr Verkehrsunfälle
Die Polizei zeigt sich besorgt über den Anstieg bei den Verkehrsunfällen. Die Raserei ist allzu oft der Auslöser.
Mönchengladbach. Um zehn Prozent ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Mönchengladbach im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zu 2008 gestiegen. "Wenn sich der Trend so fortsetzt, würden wir ein Niveau erreichen wie seit zehn Jahren nicht mehr", stellt Karl-Heinz Opdensteinen, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Mönchengladbach, besorgt fest.
4528 Verkehrsunfälle verzeichnete die Gladbacher Polizei im ersten Halbjahr dieses Jahres, das sind 397 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das einzig Erfreuliche dabei: Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist leicht rückläufig.
Die positive Entwicklung, die die Polizei noch bis Juni im Bereich der Kinderunfälle erkennen konnte, setzte sich nicht fort: bis August gab es 77 Kinderunfälle, sieben mehr als in den sechs Monaten des Vorjahres. Als eine der Hauptursachen für die Unfälle macht die Polizei nach wie vor nicht angepasste Geschwindigkeit aus.
Mit anderen Worten: die Gladbacher fahren zu schnell, nicht wenige sind regelrechte Raser. Bei einer Radarkontrolle am Donnerstag an der Kaldenkirchener Straße waren 92 von 635 Fahrzeugen zu schnell. "Wir haben in einer Minute allein sechs Verstöße feststellen können", berichtet Ulrich Matzerath, Leiter der Verkehrsinspektion.
Die Aktionen, bei denen die Polizei gezielt und mit öffentlicher Ankündigung einen bestimmten Stadtteil kontrolliert, werden fortgesetzt. Seit dem Frühjahr rückt die Polizei mit Radar- und Laserkontrollen, Polizeibeamten und Politessen den Verkehrssündern zu Leibe.
Die Beamten vertreten dann eine Null-Toleranz-Politik: Verstöße von Fußgängern, Radfahrern, Autofahrern, bei der Sicherung von Lkw-Ladungen oder beim Parken - alles wird geahndet. "Obwohl wir die Aktionen öffentlich ankündigen, ist die Zahl der Verstöße erschreckend", stellt Matzerath fest. "Manchmal habe ich den Verdacht, dass die Leute träumend durch Gladbach fahren."
Zum Schulstart setzt die Polizei auf Prävention. So bekommen alle Erstklässler ein Training im öffentlichen Verkehrsraum, bei dem sie das Überqueren der Straße ebenso üben wie das Erkennen von Gefahrenstellen. In der Nähe der Grundschulen sind Bezirksbeamte im Einsatz. Außerdem gibt es dort vermehrt Geschwindigkeitsüberwachungen.