DHL baut Primark-Logistiklager in Güdderath aus
In Güdderath entstehen durch die Erweiterung auf 64 000 Quadratmeter 100 neue Arbeitsplätze.
Mönchengladbach. Der Regiopark auf der Stadtgrenze zu Jüchen wächst weiter. Nach der „Zalando“-Erweiterung baut nun auch die Deutsche Post DHL das Logistikzentrum für ihren Kunden Primark aus.
Von dem derzeit 40 000 Quadratmeter großen Logistiklager aus werden seit der Eröffnung im November 2012 alle Filialen des Textildiscounters in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich beliefert. Da Primark weiter wächst — die nächsten Filialeröffnungen stehen in Kürze an —, muss auch die Lagerfläche vergrößert werden. „Wir bekommen 24 000 Quadratmeter Fläche hinzu“, sagt Niederlassungsleiter Holger Platzbecker, während er an der Baustelle steht.
Bis Februar soll der Neubau, der an die vorhandene Halle grenzt, fertig sein. DHL Supply Chain, wie der auf Kontraktlogistik spezialisierte Bereich des Konzerns Deutsche Post DHL heißt, schafft so 100 weitere Arbeitsplätze. Derzeit sind am Standort rund 200 Mitarbeiter beschäftigt.
Während Post-Sprecherin Britta Töllner beim Ortstermin von einem „minimalen Zeitarbeiter-Anteil“ spricht und es vorzieht, die Frage nicht ausführlicher zu beantworten, spricht Platzbecker von einem Anteil, der bei zehn bis 15 Prozent liegt, um „saisonale Spitzen“ abzufangen. „Viele werden anschließend von uns übernommen“, betont der Niederlassungsleiter.
Auch die Frage nach der Bezahlung der Mitarbeiter wird nur knapp beantwortet: „Selbstverständlich werden alle Mitarbeiter nach Tarif bezahlt“, sagt Töllner — ohne genaue Zahlen zu nennen.
Andere Zahlen nennt das Unternehmen hingegen gerne: 30 bis 35 Container mit Ware, die über den Hafen Rotterdam nach Europa kommen, werden derzeit pro Tag in Mönchengladbach-Güdderath angeliefert. Alleine der Primark-Store in Köln werde von acht bis zehn Lkw pro Tag angefahren. Die jüngsten Negativ-Schlagzeilen über die Arbeitsbedingungen in den Primark-Herstellerbetrieben hätten sich nicht negativ bemerkbar gemacht.
Beeindruckend sind auch die technischen Angaben zum Logistiklager: In der 144 Meter langen Halle gibt es auf drei Ebenen knapp 20 Kilometer Schienen (künftig 38 Kilometer) für Hängeware, in den 13,5 Meter hohen Regalen des Hochlagers, die Bezeichnungen wie „FL — Foxtrott Lima“ tragen, wird es in Zukunft Platz für 96 000 Paletten sein.
Auf der großen Fläche verlieren sich fast die 200 Mitarbeiter, die in drei schichten arbeiten. Ab und zu machen sie sich durch ein Hupen auf ihren gelben Hubwagen bemerkbar. Ansonsten sieht man nur hängende Kleidung und Kartons — so weit das Auge reicht.
Zwei Zahlen sollen noch erwähnt sein. Sie stehen am Weg zum Haupteingang: Der letzte Arbeitsunfall ist 33 Tage her. Der Rekord liegt bei 119 Tagen.