Die Bundeswehr rüstet auf
Mönchengladbach wird als Standort wichtiger. Im neuen „Zentrum Kraftfahrtwesen“ werden 50 zusätzliche Mitarbeiter beschäftigt
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Plänen bereits zugestimmt: Mönchengladbach wird Standort des neuen Zentrums Kraftfahrtwesen der Bundeswehr. Bislang arbeiten in dem roten Backstein-Gebäudekomplex am Rheindahlener Kreisel 131 militärische und zivile Mitarbeiter. 50 Dienstposten kommen nun hinzu. Offiziell aufgestellt wird das neue Zentrum im April 2018. Mit dieser Neuigkeit überraschte Oberst Holger Voß die Gäste des Sommerfestes, das traditionell durch eine sicherheitspolitische Information eingeleitet wird. Der Oberst ist als Standortältester der ranghöchste Offizier und Ansprechpartner für das deutsche Militär in der Stadt. Er leitet zugleich das Kraftfahrwesen der Bundeswehr und die Zentrale Militärkraftfahrtstelle (ZMK). Ohne Voß und sein Team würde sich kein Panzer, Geländewagen oder Krad bewegen.
Ein „Leopard“-Kampfpanzer muss nicht zum TÜV, das übernimmt die Bundeswehr selbst. Die ZMK, die vor 16 Jahren von Düsseldorf nach Mönchengladbach umzog, ist unter anderem auch Anerkennungsbehörde für alle militärischen Kfz-Sachverständigen, Fahrlehrer und Führerscheininhaber, wertet alle Unfälle mit deutschen Militär-Kfz aus, verwaltet alle Fahrzeuge der Bundeswehr und bereitet deren Zulassung vor. Denn auch Panzer müssen für den Straßenverkehr tauglich sein. Die Y-Kennzeichen sind ebenfalls „made in Mönchengladbach“: Im Rheindahlener Gebäude befindet sich die Prägewerkstatt.
Das neue Zentrum für das Kraftfahrtwesen wird von Mönchengladbach aus künftig mehr als 3000 Menschen führen; ein großer Teil davon in den 20 über das Bundesgebiet verteilten Großfahrschulen mit zeitgleich bis zu 2000 Fahrschülern. Die Rheindahlener Dienststelle geht bereits jetzt neue Wege: „Wir haben soeben die erste Fernausbildung für staatlich anerkannte Sachverständige gestartet. 24 Fahrlehrer sind als zivile Beamte eingestellt worden. Das bewährt sich“, berichtete Voß. „Anders als früher in Zeiten der Wehrpflicht haben wir inzwischen auch den 46-Jährigen, der sich bei uns bewirbt.“ Die Ausbildung aller Busfahrer der Bundeswehr sei nach guten Erfahrungen einer mehrjährigen Vergabe in Zweibrücken soeben an ein ziviles Unternehmen in Unna vergeben worden. Und zur Verkehrssicherheit von großen Panzerfahrzeugen würden Kamera-/Monitor-Systeme anstelle von Spiegeln getestet und eingeführt. Holger Voß: „Das ist im Zivilen noch undenkbar.“