Die Stadt pflanzt 300 neue Bäume

Im Herbst und Frühjahr sollen die neuen Bäume gesetzt werden. Auch als Ausgleich, weil immer wieder welche gefällt werden müssen.

Foto: Detlef Ilgner

Pilzbefall. Nicht mehr standsicher. Akute Bruchgefahr. Meldungen mit diesen Erklärungen erreichen die Öffentlichkeit regelmäßig. Sie kommen von der Stadttochter Mags und haben eine Konsequenz, die jeden Naturliebhaber aufschreckt: Bäume müssen gefällt werden. Eine einst stattliche Eiche im Bellermühle-Park, zwei Robinien im Umfeld der Wickrather Straße und des Stapperwegs, eine Erle in der Grünanlage an der Gracht, eine früher prachtvolle Kastanie in der Grünanlage der Karl-Kämpf-Allee — und so fort.

Doch was passiert im Umkehrschluss, wo werden neue Bäume gepflanzt? Es gibt auch eine hohe Zahl von Aufforstungen, die nicht immer direkt ins Blickfeld geraten. „Wir werden außerdem demnächst im Herbst und im Frühjahr nächsten Jahres 200 neue Straßenbäume pflanzen. Hinzu kommen weitere 127 Bäume, die im Auftrag der Stadt gesetzt werden“, sagt Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen.

Anne Peters-Dresen, Mags-Sprecherin

Die Sachlage ist eindeutig: Ersatzpflanzungen erfolgen immer dann, wenn ein Baum gefällt wird, der nach der Baumschutzsatzung der Stadt als schutzwürdig eingestuft wird. Geschützt sind ein- und mehrstämmige Bäume mit einem Umfang mindestens eines Einzelstammes ab 80 Zentimeter. Diesen Umfang muss der Stamm in einer Höhe von einem Meter über dem Erdboden haben. Ausnahmen gibt es, und diese betreffen zum Beispiel Nadelgehölze und Obstbäume.

Nicht nur die Stadt muss so handeln, wenn sie abholzen lässt. Auch der Privatmann hat die Regeln der Baumschutzsatzung einzuhalten. Wenn er wegen eines Bauvorhabens einen Fällantrag stellt, schreibt ihm die Satzung vor: Er muss einen Laubbaum mit einem Stammumfang von mindestens 16 bis 18 Zentimetern — gemessen einen Meter über dem Erdboden — auf seinem Grundstück pflanzen — und zwar auf eigene Kosten. Wenn mehrere Ersatzpflanzungen gefordert sind, kann er mit der Stadt eine Sondervereinbarung treffen.

„Die Mags-Baumexperten sind täglich in der Stadt unterwegs. Sie kontrollieren Bäume und Pflanzungen auf mögliche Erkrankungen“, sagt Peters-Dresen. Konkret bedeutet das: Geht etwa von einem Baum eine Gefahr für Menschen aus und ist er durch gezielte Pflegeschnitte nicht mehr zu retten, muss er gefällt werden.

Die Säge wird aber auch dann angesetzt, wenn die Umwelt geschützt werden muss. Dies trifft zum Beispiel auf das weit verbreitete Eschensterben zu: Ein Schlauchpilz, in den 1990er-Jahren aus Polen „eingewandert“, zerstört die Triebe der Eschen und lässt die Bäume verkümmern. Werden die betroffenen Bäume nicht konsequent beseitigt, greift der Pilz gesunde Eschen an.

Das Beispiel des Eschensterbens macht aber auch deutlich, dass bei Aufforstungen zunehmend auf andere Baumarten zurückgegriffen wird. Ein Problem waren ebenfalls die Fichten im Stadtwald/Schützenstraße, die vom Borkenkäfer befallen waren, weil sie unter Wassermangel litten. Oder auch die Pappeln, die — wenn sie ein entsprechendes Alter erreichen — bei einem heftigeren Sturm einfach umfallen. Diese Baumarten werden schrittweise meist durch Buchen, Ahorn, Vogelkirchen, Linden sowie Ulmen ersetzt.