Die Zahl junger Arbeitsloser nimmt weiter ab

2015 waren durchschnittlich deutlich weniger Menschen ohne Job als im Vorjahr.

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In Mönchengladbach wird nur noch Dienstleistung betrieben? Mitnichten. Die meisten (15 973) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Stadt sind im Verarbeitenden Gewerbe angestellt, dicht gefolgt von Gesundheits- und Sozialwesen (15 950) und im Handel sowie in der Instandhaltung und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (14 672). Wirtschaftliche Dienstleistungen — wie Unternehmens- oder Steuerberatungen, Werbeagenturen, Reisebüros sowie Sicherheits- und Reinigungsdienste (ohne Zeitarbeit) — erbringen lediglich 9613 Menschen in der Stadt, und weitere 4954 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen.

Das zeigt die jüngste Übersicht der Agentur für Arbeit, mit dem Stichtag 30. Juni 2015 als Grundlage. Sie weist außerdem erstmals schwarz auf weiß nach: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Stadt ist gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf 92 478 gestiegen, ebenfalls zum 30. Juni.

Soweit der vielleicht wichtigste Indikator für das Arbeitsmarktjahr 2015, das die Leiterin der Agentur für Arbeit für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis, Angela Schoofs, gestern Revue passieren ließ. Er zeigt: Der Beschäftigungsaufbau in der Stadt ist ungebrochen in vollem Gange, „selbst ohne spektakuläre Neuansiedlungen im Jahr 2015“. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse um sage und schreibe 8213 gestiegen.

Der Rhein-Kreis Neuss surft kontinuierlich knapp an der Vollbeschäftigung vorbei — mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent im Dezember (Dezember 2014: 6,1). Mit der Mönchengladbacher Quote von 10,7 Prozent (Vorjahr: 10,5) summiert sie sich agenturbezirksweit zu 7,6 (Dezember 2014: 7,7). 28 097 Menschen waren im Dezember in Gladbach und im Rhein-Kreis arbeitslos gemeldet.

Aussagekräftiger als solche punktuellen Betrachtungen ist allerdings die registrierte durchschnittliche Arbeitslosigkeit pro Monat. Und die sank im Agenturbezirk von 30 029 im Jahr 2014 auf 28 733 im vergangenen Jahr, also um 4,3 Prozent oder um 1296 Betroffene.

In Mönchengladbach fiel sie um 4,5 Prozent auf 14 426, im Rhein-Kreis um 4,2 Prozent auf 14 306. Betrachtet man die Entwicklung der Zu- und Abgänge in/aus Beschäftigung — ein wichtiger Indikator für die Dynamik des Arbeitsmarkts —, stechen lediglich saisonale Faktoren wie das Ende des Ausbildungsjahrs hervor. „Ein weiteres Beispiel für eine stabile Konjunktur“, so Schoofs. Besonders erfreulich für die Arbeitsagentur ist der markante Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, der 2015 besonderes Augenmerk bekommen hatte. Um stolze 14,3 Prozent ist die registrierte durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Gruppe der unter 24-Jährigen gesunken: von 2743 auf 2350. In Gladbach sind nun noch 1403 junge Menschen unversorgt (Dezember 2014: 1628), im Rhein-Kreis 948 (Vorjahr: 1115).

Markant gestiegen ist wiederum ein Wert, dem man es eher wünscht: die Summe der offenen gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen. Sie stieg 2015 agenturbezirksweit um 11,8 Prozent.