Dieb mit Käse in der Hose erwischt

Der 29-Jährige wurde gestern zu einer Haftstrafe verurteilt.

Wegen schweren räuberischen Diebstahls, Widerstands und Beleidigung musste ein Mönchengladbacher (29) gestern vor der Ersten Strafkammer auf der Anklagebank Platz nehmen. An die Tat, bei der er am 10. August 2016 in dem Rewe-Markt an der Marktstraße in Rheydt als Dieb erwischt wurde, konnte sich der Angeklagte nicht mehr so recht erinnern. Kein Wunder, denn der damals Obdachlose hatte mehr als zwei Promille Alkohol im Blut und offensichtlich Betäubungsmittel konsumiert.

An dem Abend war der 29-Jährige aus dem Krankenhaus gekommen. Wie und warum er da hinein gekommen war, wusste er nicht. Laut Anklage ging der Mann in den Rewe-Markt, nahm sich Würstchen, Käse, Frikadellen und einen Energietrunk von den Regalen und passierte die Kasse, ohne zu zahlen. Doch der Hausdetektiv hatte den Dieb mit vollgestopfter Hose gesehen. „So geht das nicht“, hatte er dem 29-Jährigen erklärt. Doch der hatte ungerührt ein Messer aus der Hosentasche gezogen. Der Detektiv verfolgte den Dieb dennoch.

An der Bachstraße hatten inzwischen informierte Polizeibeamte schließlich den Mann mit dem Messer gestellt. „Wir haben ihn aufgefordert, sich umzudrehen und zu Boden zu gehen“, berichtete gestern eine Polizeibeamtin. „Wir hatten die Waffe gezogen, da ist er zu Boden gegangen und hat das Messer fallen lassen“, so die Zeugin im Gerichtssaal.

Am Ende verurteilte die Erste Strafkammer den Angeklagten wegen schweren räuberischen Diebstahls, Widersands und Beleidigung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und einem Monat. Außerdem wird er in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Ein Gutachter hatte ihm verminderte Schuldfähigkeit attestiert.