Dorenburg: Wie in der guten alten Zeit

Die Grefrather Dorenburg ist eine Mischung aus Museum und Streichelzoo.

Grefrath. Für so manchen ist es ein Juwel in der Museumslandschaft des Rheinlands: das Niederrheinische Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath. Auf einem Areal von 25 Hektar wurden seit Mitte der 70er-Jahre Bauernhöfe, Schmiede, Schnapsbrennerei und Gerberei, Spritzen- und Backhaus aufgebaut, die zuvor an verschiedenen Stellen des Niederrheins fein säuberlich zerlegt worden waren.

Und mittendrin thront die Dorenburg: Eine Wasserburg, deren Geschichte bis ins Jahr 1326 zurückverfolgt werden kann. In ihrem heutigen L-förmigen Grundriss stammt sie aus dem frühen 17.Jahrhundert.

Eröffnet wurde das Museum 1973 vom Kreis Viersen. Doch da gab es zunächst nur die Dorenburg, "mehr ein Gutshof als ein Adelssitz", wie es Museums-Chef Heinz-Peter Mielke einmal formulierte. Im Laufe der Jahre wuchs der Bestand immer mehr. Heute fehlt der Platz, um beispielsweise die Museums-Brauerei von Wicküler ans Ausstellungs-Licht holen zu können.

Neben 19Gebäuden haben zahlreiche Objekte der bäuerlichen und handwerklichen Kultur des Niederrheins aus vortechnisierter Zeit auf dem Gelände der Dorenburg eine bleibende Heimat gefunden. Beispielsweise beherbergt die Wasserburg Exponate zur bürgerlichen und adligen Wohnkultur.

Und im ersten Stock gibt es mehrmals im Jahr wechselnde Sonderausstellungen. "Wir gehen ans Eingemachte!", ist der Titel der aktuellen Schau über das Lagern und Konservieren in früherer Zeit, die bis 27.November dauert. "Für einen Familienausflug ein ideales Ausflugsziel", so Katharina Hüsers-Döhmen, die stellvertretende Museumsleiterin.

Zudem leben auf dem Gelände eine ganze Reihe von Tieren: Schafe, Ziegen, Hasen, Kaltblutpferde, Esel, Hühner, Pfauen, Gänse, Schwäne und viele Katzen. Außerdem ist da noch der Tante-Emma-Laden.

Dort kann man einkaufen wie in der "guten alten Zeit": Bonbons werden einzeln abgezählt. Zudem gehören Branntweine, Brot, Kuchen, frische Eier und niederrheinische Spezialitäten zum Angebot. Geöffnet ist der Laden an den Wochenenden.

In den Sommermonaten wird im historischen Backhaus jeden Mittwoch Steinofenbrot gebacken. Ab 12Uhr gibt es die duftenden Brotlaibe an der Museumskasse.

Kleiner Wermutstropfen: Weil eine neue Klimaanlage eingebaut wird, bleibt die Scheune mit Spielzeugmuseum und drei Modelleisenbahn-Anlagen noch bis 8. August geschlossen.