Durch Böller verletzt: Zwölfjährigen aus Koma geholt

Der Zustand des Jungen, der durch einen Böller verletzt wurde, ist stabil. Schon vor vier Wochen hatten die Schüler die Knallkörper gefunden.

Mönchengladbach. Der bei der Explosion eines Böllers verletzte Zwölfjährige ist von den Medizinern der Duisburger Spezialklinik, die sich um den Jungen kümmern, wieder aus dem künstlichen Koma geholt worden. Sein Zustand ist stabil. Lebensgefahr hatte nicht bestanden. Aber der Schüler hatte bei dem Unglück mehrere Finger der linken Hand verloren.

Polizisten konnten mittlerweile mit dem Zwölfjährigen sprechen. Nach seiner Aussage und den Angaben von drei Spielkameraden — denn mittlerweile ist klar, dass noch ein vierter Junge mit von der Partie war, der unverletzt blieb — hatten die Jungs die Böller bereits vor vier Wochen gefunden.

Sie hatten in dem Bauwagen auf dem Gelände, in dem es am Dienstag zu der Explosion gekommen war, mehrere mit Kreppband zusammengebundene Knallkörper in Zigarrengröße entdeckt. Da die Kinder kein Feuerzeug dabei hatten, ließen sie die Fundstücke in dem Anhänger liegen und vergaßen sie zunächst.

Am Dienstag aber erinnerten sich die spielenden Kinder wieder an die Knaller, gingen erneut in den Garten und der Zwölfjährige zündete die Böller an, obwohl seine Freunde dagegen waren.

Wie die gefährlichen Stücke dorthin kamen, ist weiterhin unklar. Der Pächter des Grundstücks hat, wie ermittelt wurde, nichts damit zu tun. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Nachbarn beobachten immer wieder kleine Gruppen von Kindern und Jugendlichen auf dem Areal. Vielleicht wurde der Böller, der den Zwölfjährigen so schwer verletzte, auch zurückgelassen, weil er kaputt war. Die Lunte fehlte.

Die Spurensicherung geht angesichts der Reste davon aus, dass es sich um ausländische Fabrikate handelt, die eine deutlich höhere Sprengkraft haben als in Deutschland zulässig. „Sie werden jetzt vom Landeskriminalamt untersucht“, so Polizeisprecher Jürgen Lützen.