Paketbote mit Reizgas angegriffen

Weil ein 28-Jähriger aus Hermges Schulden hatte, bestellte er hochwertige Elektronik, passte den Auslieferungsfahrer ab und floh mit der Sendung.

Mönchengladbach. Zunächst sah für einen Paketboten alles nur wie ein Irrtum, eine falsche Adresse auf dem verschickten Pappkarton aus. Denn der auf der kleinen Kiste angegebene Name stand nicht auf dem Klingelschild des Hauses an der Bergerstraße in Waldhausen, an dem der 31-jährige Auslieferungsfahrer am Mittwoch um kurz vor 10 Uhr ratlos herumstand.

Doch dann ging alles ziemlich schnell. Plötzlich riss jemand die Haustür auf und sprühte dem Paketboten Reizgas ins Gesicht. Der Mann, der aus dem Haus stürzte, attackierte den 31-Jährigen, trat ihn und entriss ihm den Karton. Danach rannte der Unbekannte davon und flüchtete wenig später mit einem Wagen mit Viersener Kennzeichen. Das durch das Reizgas verletzte Opfer blieb hilflos zurück.

Die schnell eingeleiteten Ermittlungen ergaben, dass zu der Waldhausener Adresse in den vergangenen Wochen bereits vier Sendungen mit falschen Angaben bestellt worden waren. In diesen Fällen waren die Pakete voller hochwertiger Elektronik allerdings nicht ausgeliefert worden.

Bei der Kriminalpolizei verdichteten sich im Laufe des Tages Hinweise auf einen Bekannten einer Bewohnerin des besagten Mehrfamilienhauses an der Bergerstraße. Bereits am späten Nachmittag stellte sich dann ein 28-Jähriger aus Hermges.

Die beiden Smartphones im Wert von mehr als 1600 Euro, die in dem geraubten Päckchen gewesen waren, hatte er bereits verkauft, um Schulden zu begleichen, gestand er. Der Mann war bei der Polizei bisher nicht bekannt. Nach den üblichen polizeilichen Maßnahmen wurde er entlassen.