Eine Gladbacherin tourt mit fünf Tenören durchs Land

Für die Sopranistin Andrea Hörkens ging es von Waldhausen auf die großen Bühnen.

Mönchengladbach. Waldhausen — Wuppertal — die Welt: So könnte man Andrea Hörkens Karriere als Opernsängerin beschreiben, meisterte sie doch unter anderem Auftritte als Gilda in „Rigoletto“, als Violetta in „La Traviata“, als Csárdásfürstin und als Pamina in „Die Zauberflöte“ — in Italien, Spanien, den Niederlanden und Weißrussland. Seit 13 Jahren moderiert die Mönchengladbacherin aber auch „Die Nacht der fünf Tenöre“.

Am 27. Dezember ist es wieder so weit: Dann hält mit den fünf Tenören die italienische Musik Einzug in die Kaiser-Friedrich-Halle — von den großen Arien Verdis oder Puccinis über neapolitanische Canzonen bis hin zu Broadwaymelodien.

Die 39-jährige Hörkens hat an diesem Abend ein Heimspiel, denn sie hat nicht nur in Mönchengladbach ihr Abitur gemacht, sie hat auch ihre frühe musikalische Ausbildung hier erhalten.

Vom Kinderchor der Pfarre St. Peter Waldhausen über die musikalische Grundausbildung während der Grundschulzeit bis hin zum Gesangsunterricht und Auftritten in Chören und mit Ensembles — Andrea Hörkens hat alle Stufen durchlaufen, bevor sie zum Studium an die Musikhochschule nach Wuppertal ging. „Ich war in der Zeit vor dem Abitur eigentlich jeden Tag in der Musikschule“, erzählt die Sopranistin. „Das war mein zweites Zuhause.“

Sogar ihren Abi-Streich hat sie wegen ihrer Liebe zur Musik verpasst. „Da hatte ich gerade Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule“, erinnert sie sich. In Wuppertal machte sie ihre Abschlüsse in Musikerziehung und Gesangspädagogik und ließ anschließend ein Diplom in Gesang in Köln folgen.

Obwohl sie bereits in vielen berühmten Konzertsälen gesungen hat, liebt sie Open-Air-Aufführungen besonders. „Opern vor historischer Kulisse aufzuführen, ist etwas Wunderschönes“, sagt sie. Seit 13 Jahren begleitet sie die Tenöre, in diesem Jahr Luigi Frattola, Orfeo Zanetti, Vincenzo Sanso und Cristian Lanza — Enkel des weltberühmten Opernsängers Mario Lanza — sowie ihren bulgarischen Kollegen Stoyan Daskalov auf der Konzertreihe „Die Nacht der fünf Tenöre“.

Sie moderiert, singt aber auch mit den Tenören. Nicht Jeder liebt diesen Wechsel vom Sprechen zum Singen. „Die Sprechstimme ist nicht der Freund der Singstimme“, erklärt sie. „Aber ich mache es gern.“ Besonders freut sie sich in diesem Jahr auf ein Stück von Rossini, das „humorvolle Duett für zwei Katzen“. „Das Katzenduett mit Vincenzo Sanso zu singen, wird sicher Spaß machen“, sagt sie. Sanso ist für seinen Humor bekannt.

Die „Nacht der fünf Tenöre“ tourt durch ganz Deutschland, 35 Auftritte stehen bis zum 8. Februar 2013 auf dem Programm. Einziger Wermutstropfen: die Jahreszeit. „Der Backstage-Bereich ist meist nicht geheizt. Wer sich dort wie ich im Abendkleid aufhält, erkältet sich leicht“, sagt die Sopranistin. „Aber bisher bin ich nie länger ausgefallen.“