Eine völlig neue Burgfreiheit
Nach einem halben Jahr Bauzeit gibt es in Odenkirchen unter anderem mehr Grün. Der Verkehr wurde beruhigt.
Mönchengladbach. Eigentlich sollten nur Bürgersteigplatten ausgetauscht werden, weil die alten nicht mehr rutschfest waren. „Wir haben dann darüber nachgedacht, die ganze Straße neu zu gestalten“, sagt der Technische Beigeordnete der Stadt, Andreas Wurff. Entstanden ist in Odenkirchen eine völlig neugestaltete Burgfreiheit.
Zusätzlich zum neuen Plattenbelag gibt es eine Verkehrsberuhigung und mehr Grün. Die Arbeiten wurden jetzt nach rund einem halben Jahr Bauzeit abgeschlossen. Auf einer Fläche, die genauso groß ist wie vorher, gebe es jetzt von allem mehr, schwärmt Wurff — für Fußgänger, Autos, Busse und Parkplatzsuchende.
Auf den rund 80 Abstellplätzen wird künftig parallel zur Fahrbahn geparkt. Vorher gab es Parkplätze quer zur Straße. Das führte beim Ausparken immer wieder zu kleineren Unfällen mit Blechschäden. Auch für die Außengastronomie wurde mehr Platz geschaffen.
Die Einzelhändler haben die Möglichkeit, vor ihren Geschäften Schirme aufzubauen, um darunter ihre Ware auszustellen. Die Befestigungsmöglichkeiten für die Schirme sind vor allen Geschäften im Boden vorhanden.
Zusätzlich zum vorhandenen Grün sollen weitere Bäume angepflanzt werden. Sie können aber erst im Herbst eingesetzt werden, weil das schlechte Wetter den ursprünglichen Termin im Frühjahr platzen ließ.
Wichtig war den Planern, ein gleichberechtigtes Nebeneinander aller Beteiligten zu ermöglichen. „Deswegen haben wir die Burgfreiheit als Tempo-20-Zone ausgewiesen. Dadurch können Radfahrer gleichberechtigt neben den Autos fahren“, sagt Hans-Günter Petry, Leiter des städtischen Baubetriebs.
Die Entstehungsgeschichte der „neuen“ Burgfreiheit ist nicht ohne Hindernisse. Bevor der neue Plattenbelag aufgebracht und die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umgesetzt werden konnten, gab es einige Hürden zu überwinden. Die Einwände von Einzelhändlern und Anwohnern wurden nach mehreren Informationsgesprächen in den Planungen berücksichtigt.
Aber der Zeitplan geriet arg ins Wanken. Die ursprünglich beauftragte Baufirma ging pleite. „Das hatte eine Verzögerung von rund acht Wochen zur Folge. Der lange Winter hat uns zusätzlich rund acht Wochen Zeit gekostet“, sagt Heinz-Josef Kannen vom Baubetrieb, der die Arbeiten vor Ort betreut hat.
Hinzu kam, dass der Versorger NEW den Umbau nutzen wollte, um die unterirdischen Versorgungsleitungen instand zu setzen.