Gladbacherin bringt Hoffnung nach Mosambik
Gabi Brülls ist Gründungsmitglied des lokalen Ablegers der christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio.
Mönchengladbach. Gabi Brülls ist gerade aus Mosambik zurück. Die Mönchengladbacherin, Gründungsmitglied des lokalen Ablegers der weltweiten christlichen Gemeinschaft Sant’Egidio, bringt positive Nachrichten aus dem Süden Afrikas mit: Das Anti-Aids-Programm, das Sant’Egidio auch mit Hilfe aus Mönchengladbach dort aufgelegt und stetig ausgebaut hat, zeigt Erfolg.
„Es macht mich sehr hoffnungsvoll, zu sehen, dass immer mehr HIV-infizierte Menschen behandelt werden und anschließend ein normales Leben führen können“, sagt Brülls.
Sant’Egidio, eine weltweite Gemeinschaft, die sich dem Dienst an den Armen verschrieben hat, pflegt seit langem enge Kontakte nach Mosambik. „Als sich Aids dort rasant verbreitete, beschlossen wir, zu helfen“, erinnert sich Brülls, die selbst zu Beginn der Hilfsaktion einen Monat in Mosambik gearbeitet hat, um zu sehen, wie Hilfe am besten organisiert werden kann.
Man entwickelte schließlich ein Projekt — „Dream“ genannt —, mit dem vor allem die Mütter erreicht werden sollten. Die Frauen werden schon während der Schwangerschaft auf Aids getestet und gegebenenfalls kostenlos behandelt. Der Erfolg: die Mütter überleben und können ihre Kinder großziehen, die Kinder werden gesund geboren.
Das von Sant’Egidio entwickelte Programm wurde inzwischen auf das ganze Land und sogar auf die Nachbarländer ausgeweitet. Wichtig ist laut Brülls dabei auch die Aufklärung über die Krankheit: „Das machen oft Frauen, die selbst behandelt wurden und jetzt andere informieren.“
Die Kosten pro Patient sind überschaubar: 600 Euro kosten Therapie, Nahrungsmittelhilfe und häusliche Begleitung, 500 Euro kostet es, ein Kind einer HIV-positiven Mutter gesund zur Welt kommen zu lassen.
Der große Erfolg der Kampagne ist auch auf Gladbacher Unterstützung zurückzuführen: die Regenbogenschule, die Hausaufgabenhilfe und Freizeitaktionen für sozial benachteiligte Kinder in Mönchengladbach anbietet, unterstützt seit langem das Projekt in Mosambik. In der Vorweihnachtszeit organisieren die Kinder regelmäßig einen Spielzeugmarkt, für den sie gebrauchtes Spielzeug gesammelt und repariert haben.
Der Erlös der Aktion — im vergangenen Jahr immerhin 2000 Euro — geht zu hundert Prozent nach Mosambik. „Die Kinder fühlen sich solidarisch“, sagt Gabi Brülls. „Sie wissen, dass kein Cent für sie selbst ist, aber sie sind enorm motiviert.“
Auch Mönchengladbacher Schulen helfen mit: beispielsweise verkauft die Bischöfliche Marienschule regelmäßig zugunsten des „Dream“-Projekts. Insgesamt gibt es allerdings Probleme mit der Spendenbereitschaft: die Aids-Tragödie in Afrika, wo 66 Prozent aller Infizierten leben, ist weitgehend aus dem Blick geraten. Dabei wäre es fatal, ein so erfolgreiches Programm aus Geldmangel einstellen zu müssen.