Einkaufszentrum: Da waren es nur noch vier

Die Baugesellschaft DMP/ Jessen hat ihre Bewerbung für das Großprojekt zurückgezogen.

Mönchengladbach. Da waren es nur noch vier. Die Gladbacher Baugesellschaft DMP/ Jessen der CDU-nahen Brüder Bücker hat ihre Bewerbung zur Teilnahme an dem Großprojekt Shoppingcenter auf dem alten Theater-Areal an der Hindenburgstraße nicht überraschend zurückgezogen.

Das wurde im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG bekannt. DMP/ Jessen habe in dieser Woche seinen Verzicht erklärt, hieß es. Die EWMG ist im Auftrag der Stadt mit dem ganzen Verfahren betraut.

Warum DMP/ Jessen nicht mehr mitmacht, darüber gibt es offiziell keine Erklärungen. Möglicherweise ist der Bücker-Firma die Nummer mit dem "Handels- und Dienst-leistungszentrum" zu groß.

Ausschlaggebend könnte auch die gegenwärtige Wirtschaftslage sein. Zudem hätten Bücker & Co. mit dem "Centro MG" Neuland betreten. Vergleichbare Projekte haben sie bislang nicht verwirklicht, folglich können sie auch keine Referenzen präsentieren.

Nach dem Rückzug der Gladbacher bleiben die Projektentwickler concepta, MFI Sonae-Sierra und ECE übrig. Mit letzterem waren sich Stadt sowie große Teile der Politik schon mehr oder minder handelseinig.

Da stellte sich nach Einsprüchen der Bündnis-Grünen heraus, dass das rund 100 Millionen Euro teure Vorhaben und der Verkauf städtischer (Theater-) Grundstücke gar nicht im Interesse eines vorgeschriebenen, transparenten Wettbewerbs Europa-weit ausgeschrieben worden war. Das hat man jetzt, begleitet von viel juristischem Beistand unter anderem von Bonner Anwälten, nachgeholt.

Jene Bonner Juristen sondieren derzeit die "Bewerbungsunterlagen" der übrig gebliebenen Vier. Sie schlagen auch vor, mit wem man in die konkrete Phase der "Angebotserstellung" geht und mit wem nicht. Entsprechende Vorgaben macht der städtische Vergabeausschuss in seiner Sitzung am 21. April.

Tags darauf fällt der Hauptausschuss, am 29. April der Stadtrat wesentliche Entscheidungen in dem Prozess in Richtung "Neue Mitte Mönchengladbach".

Läuft es nach Plan, könnte Ende 2011/ Anfang 2012 der große Komplex mit Läden, Bistros, Kneipen und Büros stehen. In der Politik wird nicht ausgeschlossen, dass die Stadt mit dem Branchenprimus ECE weitermacht. Da, wo sie mit ihm aufgehört hat.