Esel haben neue Schwänze

Facharbeiter haben gestern die neuen Schweife montiert. Bereits zweimal waren die Skulpturen beschädigt worden.

Foto: isch

Wahrscheinlich waren die Schweißer auf dem Sonnenhausplatz gestern das stadtweit meistfotografierte Motiv — und die Esel selbstverständlich. Das niederländische Unternehmen, in dessen Werkstatt die sieben Bronzeesel gegossen worden waren, lieferte neue Schwänze, die an den Körpern befestigt wurden. Bei strahlendem Sonnenwetter saßen viele Menschen auf den Bänken und den Außenterrassen — und sahen zu. Viele suchten das Gespräch mit den Handwerkern, wollten wissen, was denn nun schon wieder passiert sei. Die Gießerei hatte eigens einen Dolmetscher mitgeschickt, der bereitwillig alle Fragen beantwortete.

Susanne Titz, Direktorin des Museums Abteiberg

Nachdem das Skulpturen-Ensemble von Rita McBride innerhalb von zwei Wochen zweimal beschädigt worden waren, soll die neue Schwanzkonstruktion jetzt halten. „Die neuen Schwänze sind jetzt mittels einer eingeschweißten Eisenstange fest mit den Köpern der Bronzeesel verbunden“, sagte der Dolmetscher. „Da kann nichts mehr passieren. Daran zweifelte eine Passantin. „Das ist so gemein, die Esel immer wieder kaputt zu machen“, sagte sie, „die haben doch keinem was getan, und die Kinder lieben sie.“ Laut wurde in der Runde über eine Videoüberwachung und eine deutlich höhere Polizeipräsenz auf dem Platz debattiert.

„Wir hoffen, dass nun endlich Schluss ist mit dem Vandalismus“, ließ die Direktorin des Museums Abteiberg Susanne Titz durch Stadtsprecher Wolfgang Speen ausrichten. Dieser fügte hinzu: „Wir hoffen in der Tat inständig, dass sich jetzt alle an die Spielregeln halten.“ Schließlich gehöre das Kunstwerk der gesamten Öffentlichkeit. Das Unternehmen Unibail-Rodamco, Besitzer und Betreiber des Minto, hat den Gladbachern das Werk „Donkey’s Ways“ geschenkt.

Nach dem zweiten Angriff auf die Esel-Gruppe hatte das Gladbacher City-Management 1000 Euro Belohnung ausgelobt für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des oder der Täter führen. Auch Polizei und Stadt stehen in engem Kontakt. Es wird über weitere Sicherungsmaßnahmen nachgedacht. Die Mönchengladbacher Bestsellerautorin Rebecca Gablé möchte, dass der Platz mit einer Webcam ausgestattet wird, an den Kosten will sie sich beteiligen. „Von ein paar zerstörungswütigen Dumpfbacken lassen wir uns die Aufbruchstimmung in der Stadt doch nicht kaputt machen“, so ihre deutliche Meinung.