Feinstaub schon jetzt auf hohem Niveau

Wunsch nach vierter Messstelle.

Mönchengladbach. Das Wetter ist ein Faktor, der Einfluss auf die Luftqualität hat. So haben wenig Regen im Frühjahr und Herbst in Mönchengladbach 2011 für eine Belastung durch Feinstaub und andere Schadstoffe auf hohem Niveau gesorgt.

Weil es im Hochsommer viel regnete und lange Hitzephasen fehlten, blieben die Ozonwerte unter der europaweit geltenden Grenze, erfuhr der Umweltausschuss jetzt bei einer Bilanzvorstellung von Barbara Weinthal aus dem Fachbereich Umweltschutz.

Und auch in diesem Jahr sieht es nicht rosig aus. Vier Messstationen des Landesumweltamts gibt es in der Stadt. War der zulässige Tagesmittelwert an Feinstaub 2011 an der Friedrich-Ebert-Straße an 42 Tagen überschritten (zulässig sind 35 Tage), war der Jahresbeginn 2012 mit 27 Überschreitungstagen bis Ende Mai auch bereits auf hohem Niveau.

An der Aachener Straße (45) und der Friedrich-Ebert-Straße (42) wurde der zulässige Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter an Stickstoffdioxid überschritten. Nur an den Stationen Düsseldorfer Straße und Hubertus-/Urftstraße blieben alle Messungen bisher unter den Grenzwerten.

Hauptverantwortlich für eine hohe Schadstoffbelastung sei der Verkehr, sagt Weinthal. Das bestätige, wie notwendig der von der EU geforderte Luftreinhalteplan sei, der für Mönchengladbach in den letzten Vorbereitungen steckt. „Er ist ein wesentliches Instrument für die weitere Stadtentwicklung“, sagte Stadtkämmerer Bernd Kuckels. Rolf Besten (CDU) hatte zuvor kritisiert, dass der Plan den Haushalt belaste.

Noch 2012 soll ein Lkw-Verbot unter anderem für die Straßen kommen, die erhöhte Werte haben. Dafür und für die gleichzeitig geplante Umweltzone muss Gladbach geschätzte 530 000 Euro aufbringen. Alle bis 2014 geplanten Maßnahmen sollen 740 000 Euro kosten.

Noch bis 9. Juli können Bürger Stellungnahmen abgeben. Die Bürgerinitiative Friedrich-Ebert-Straße stellt das Mautsystem in Frage und will so Lkws zurück auf die Autobahnen zu bringen. Eine weitere Messstation wünscht sich Weinthal in Wanlo, „um die Schadstoffbelastung durch den Braunkohleabbau nachweisen zu können“. jfg