Feuerwehr schult Kinder in Sachen Brandbekämpfung

Feuerwehrmänner aus Gladbach geben Unterricht. Hardter Grundschüler haben am Samstag ihren ersten „Einsatz“.

Foto: Jörg Knappe

Sie sind schon richtige, kleine Experten und wissen ganz genau, wie man ein Feuer löscht. Das geht nämlich nicht nur mit Wasser. „Man kann auch einen Feuerlöscher nehmen“, erklären sie Holger Matton. Der Berufsfeuerwehrmann unterrichtet die Kinder der dritten Klasse der Grundschule Hardt darin, was die Feuerwehr macht, wie ein Brand entsteht und wie man ihn bekämpft oder sogar verhindert. Die gleiche Aktion gibt es an der Grundschule Rheindahlen und ist in Nordrhein-Westfalen bislang einzigartig. Ziel ist es, Kinder für die Jugendfeuerwehr zu begeistern.

„Das Feuerwehrgesetz schreibt vor, dass Kinderfeuerwehren gegründet werden sollen. In anderen Städten haben die Kameraden Gruppen gegründet und müssen aufwendig Kinder werben. Wir gehen direkt in die Grundschulen“, sagt Feuerwehrsprecher Frank Nießen. Das macht gleich doppelt Sinn. Zum einen werden die Schüler für einen eventuellen späteren Eintritt in die Jugendfeuerwehr begeistert, zum anderen lernen sie, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben. An den Grundschulen Bell und Wickrath ist die Aktion bereits erfolgreich gelaufen. „Wir fangen im zweiten Halbjahr der dritten Klassen an und enden mit dem Unterricht nach dem ersten Halbjahr der vierten Klasse. Im Anschluss daran bieten wir an den Schulen eine Feuerwehr-AG an“, erklärt Frank Nießen den Ablauf.

Die Hardter Kinder haben gestern ihre erste eigene Uniform in Form von T-Shirts bekommen. Gesponsert wurden sie von der Stadtsparkasse. Die Shirts werden die Schüler künftig im Feuerwehrunterricht tragen. „Holger und ich haben auch welche. Die sind echt cool“, erzählte Nießen den Schülern, als er mit einem großen Karton in den Klassenraum kam. Holger Matton lernt gerade mit den Kindern, wie sich ein Feuer löschen lässt. „Das geht mit Sand, Wasser, einem Feuerlöschspray oder Feuerlöschern. Von denen gibt es unterschiedliche mit verschiedenen Inhalten. Dazu gehören Schaum, Pulver und CO2“, erklärte er den Schülern. Prompt schnellten einige Finger nach oben. „Wir haben einen im Keller“, erklärten ihm einige Schüler. Das hört der Feuerwehrmann natürlich gerne.

„Gas ist nicht gut. Man riecht es nicht und sieht es nicht. CO2 aus Feuerlöschern ist aber prima. Sprüht man es auf die Flammen, gehen sie aus“, erklärte Matton. Brennt zum Beispiel ein Laubhaufen, hilft es schon, das Laub, das noch nicht brennt, zu entfernen. Zwar macht die Theorie den Kindern Spaß, doch es geht noch spannender. Bald werden die Schüler eine echte Feuerwache besuchen. Am Samstag haben sie ihren ersten „Einsatz“. Dann sind nämlich alle Kinder zum Wettbewerb „Toughest Firefighter Alive“ am Elisabeth-Krankenhaus eingeladen.