Freizeitpark-Plan ist noch nicht vom Tisch
Verwaltung hat weiter Interesse, fordert vom Investor aber die Rückkehr zum ersten Entwurf.
Die Verwaltung arbeitet weiter konkret an dem Plan, dass im JHQ ein großer Freizeitpark gebaut wird. Das berichtete Planungsdezernent Gregor Bonin den Mitgliedern des Ausschusses für Anregungen und Beschwerden. „Die Stadt Mönchengladbach hat weiter großes Interesse, die ursprüngliche Idee eines Freizeitparks umzusetzen“, sagte Bonin. Man versuche konkret im Dialog mit den Projektentwicklern und Investoren, das Projekt auf den Weg zu bringen. Und auch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners stellte klar: „Das Seasons ist nicht tot.“ Das ist die erste öffentliche Wasserstandsmeldung zum Stand der Planungen seit der Ratssitzung Ende April.
Anlass dafür war ein Antrag von Bürgern im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden. Die Antragsteller forderten, alle Planungen für das Projekt „Seasons“ unverzüglich zu beenden. Das fand allein die Zustimmung von Linken und Grünen. Torben Schultz (Linke): „Es ist an der Zeit, endlich wieder Schritte in die richtige Richtung zu gehen.“
Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister
Karl Sasserath (Grüne) forderte CDU und SPD auf, „ihre politische Niederlage einzugestehen“. Nicole Finger (FDP) fragte die Verwaltung nach dem Stand der Dinge: „Wie regelmäßig ist der Kontakt zu den Entwicklern? Wartet die Verwaltung, bis sie mit einem neuen Plan kommen, oder fragt man regelmäßig nach?“ Daraufhin versicherte Bonin, der Kontakt gehe weit über gelegentliche Telefonate hinaus. Man stehe regelmäßig im konstruktiven Austausch.
Allerdings ist weiter völlig ungewiss, ob aus den Seasons-Plänen etwas wird. Aktuell gibt es zwei große Hindernisse: Vorerst hat sich das Land die Fläche des JHQ reserviert, um dort falls nötig weitere Flüchtlinge unterbringen zu können. So lange das so ist, darf der Eigentümer, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) das Grundstück nicht verkaufen. Gleichwohl hat sie den Seasons-Planern einen denkbaren Kaufpreis genannt. Dieser führte zum zweiten — und möglicherweise gravierenderem — Problem: Die Projektentwickler halten ihre Freizeitpark-Idee bei diesem Kaufpreis nicht für ausreichend rentabel und änderten ihr ursprüngliches Konzept massiv. Das sieht nun deutlich mehr Wohnen und auch Handel auf dem Gelände vor. In diesem Maße widerspreche dies den stadtplanerischen Zielen der Stadt, erklärte Oberbürgermeister Reiners im Rat. Er bekräftigte gestern, das Projekt könne erst dann wieder für die Stadt interessant werden, wenn die Planer zu ihrem ursprünglichen Ansinnen zurückkehren. Für vier Monate hatte die Stadt den Seasons-Planern das Gelände exklusiv reserviert. Diese Frist ist verstrichen. Das bedeutet: Auch andere können jetzt wieder ihre Ideen an die Stadt herantragen.