Ganzmetallflugzeug: JU 52-Vorläufer „Nachtigall“ wird aufpoliert
Maschinenbau-Nachwuchs restauriert JU-Vorläufer.
Mönchengladbach. Das erste Ganzmetallflugzeug, die F 13 „Nachtigall“, wird zwar nicht an den Start gehen und fliegen — aber nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten schön anzusehen sein. „Ganz im Geiste des großen Flugzeugpioniers und Hochschulprofessors Hugo Junkers“, so die Stadtverwaltung, werden der Nachwuchs der Mönchengladbacher Maschinenbauer sowie Metall- und Elektrobetriebe dem originalgetreuen Modell dieser Besonderheit der zivilen Luftfahrt zu neuem Glanz verhelfen.
Das Flugzeug ist ein Geschenk des Stuttgarter Flughafens an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mönchengladbach (WFMG). Eine Gruppe von Auszubildenden verschiedener Mönchengladbacher Maschinenbauunternehmen wird das Flugzeugmodell, das mit einer Spannbreite von 17,75 Metern und einer Höhe von 3,50 Metern ungefähr halb so groß wie die legendäre JU 52 ist, in einer Werkhalle auf dem Gelände der SMS Businesspark City GmbH aufarbeiten.
„Einen Werkplan, nach dem die Arbeiten an dem Flugzeug vorgenommen werden sollen, haben angehende Flugzeugtechniker des Berufskollegs bereits im Rahmen einer Semesterarbeit erstellt“, erklärt Ulrich Böckmann vom Berufskolleg für Technik und Medien.
Danach werden für die Arbeiten voraussichtlich 1800 Arbeitsstunden aufzuwenden und das Flugzeug in etwa zehn bis zwölf Monaten fertig sein.
Die 1919 gebaute F 13 konnte bis zu zwölf Personen in einer geschlossen beheizten Passagierkabine befördern, flog quer durch Europa, brach mehrere Flugrekorde und wurde zur wichtigsten Vorstufe der späteren JU 52.
Bis zur Entwicklung der F 13 wurden die Flugzeuge üblicherweise aus Holz und mit einer Bespannung gebaut. Die revolutionäre Bauweise in Duraluminium-Wellblech hatte eine deutliche Verbesserung der Stabilität zur Folge und machte das Flugzeug unabhängig von Wettereinflüssen.
Hugo Junkers, der 1859 in Rheydt geboren wurde, konnte schließlich durch die Standardisierung einzelner Baugruppen die Herstellungskosten senken — und damit den Weg für eine wirtschaftliche Nutzung der Luftfahrt bereiten. Red