Gasexplosion: Tränen und Erleichterung

Die zwei Personen sind außer Lebensgefahr. Die Ursache der Explosion ist weiterhin unklar. BILDER von der UNGLÜCKSSTELLE

Mönchengladbach. Nach der verheerenden Hausexplosion am Siepensteg 11 in Hermges hat sich der Zustand der beiden lebensgefährlich Verletzten stabilisiert. Dem 22-Jährigen und der 17-Jährigen gehe es besser, sagt ein Polizeisprecher. Einsatzkräfte des THW begannen mit dem Abriss des völlig zerstörten Hinterhauses. Die unmittelbaren Nachbarhäuser und zwei weitere Gebäude wurden für die Bewohner freigegeben.

Nach wie vor scheint die Ursache der Detonation, bei der der 45-jährige geschiedene Familienvater Karl-Heinz I. ums Leben kam, unklar zu sein. Ob es sich tatsächlich um eine Gasexplosion gehandelt habe, stehe nicht fest.

Auf dem Pflaster an der Ecke Siepensteg und Richard-Wagner-Straße liegt noch das Klingelschild. Darauf stehen die Namen der Bewohner des Hauses Nr. 11. Es ist nach der Explosion in dem Haus am Sonntagnachmittag auf die andere Straßenseite geflogen. Es wurde noch nicht weggeräumt.

Vor dem Schild steht fassungslos Familie Bischoff aus Brüggen-Bracht und kämpft mit den Tränen. "Meine Schwester hat in dem Haus gewohnt". Claudia Bischoff ist schockiert. Der Schwester sei nichts passiert. Rita H. lebte mit ihrem Verlobten und zwei ihrer fünf Kinder in der Wohnung direkt über der Pizzeria "Bella Italia".

Michelle Bischoff (15) laufen die Tränen über die Wangen, wenn sie daran denkt, was ihrer Tante passiert ist. "Wir haben nur gehört, dass sie verschüttet war und dann von meinem Cousin aus den Trümmern gezogen wurde." Rita H. ist bei einer weiteren Schwester untergekommen.

Einsatz Die Feuerwehr war mit 200 Rettern am Sonntag vor Ort. Insgesamt waren 550 Helfer im Einsatz, außerdem drei Hubschrauber. Im Vordergrund habe die Suche nach dem Vermissten gestanden, so Feuerwehrchef Jörg Lampe (Foto). Darüber hinaus habe man unter anderem dafür sorgen müssen, dass 100 Menschen in Sicherheit kommen.

ErsteBilanz "Das war ein Einsatz, wie wir ihn in Mönchengladbach selten erlebt haben", sagt der Feuerwehrchef weiter. "So etwas kann man nicht planen."

Schadenshöhe Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei mehreren 100000 Euro.