Spielplatz der Stadt mit Blei und Arsen verseucht
Nun werden über 100 Spielflächen auf Schadstoffe geprüft. Kinder dürfen dort weiter spielen.
Mönchengladbach. Auf dem Spielplatz an der Luise-Vollmar-Straße sind die Grenzwerte für Blei und Arsen deutlich überschritten worden. Das teilte die Stadtverwaltung gestern mit. "Eine unmittelbare und akute Gesundheitsgefahr besteht jedoch nicht", sagte Dr. Klaus Laumen, Mediziner der Stadt.
Dennoch wurde der Spielplatz vorsorglich gesperrt. Aufgefallen waren die Grenzwertüberschreitungen bei Vorbereitungen für den dortigen Bau einer Sporthalle.
"Die Überschreitung liegt bei einem Wert, den wir Experten ,Prüfbereich’ nennen, so Laumen. Erst wenn der so genannte "Maßnahmenbereich" erreicht sei, sei die Stadt verpflichtet zu handeln.
Dennoch wird die Verwaltung nun als Konsequenz alle Spielplätze, die vor 1990 mit Rot-Splitt angelegt worden sind, untersuchen. Denn in diesem Material sind sowohl Arsen als auch Blei als "natürliche Stoffe" enthalten.
"Nach 1990 haben wir von den Firmen, die uns das Material geliefert haben, eine genaue Aufstellung der chemischen Zusammensetzung. Hier ist die Konzentration so gering, dass sie innerhalb der Grenzwerte liegen", so Paul Brickwedde, zuständig für die Spiel- und Bolzplätze der Stadt.
Die Verwaltung geht davon aus, dass sie etwa 100 Spielplätze überprüfen muss. Rund vier Monate werde das dauern. Die Kosten werden auf 200000 Euro geschätzt.
"Vorgabe für die Grenzwerte ist die Annahme, dass ein zweijähriges Kind an 240 Tagen im Jahr auf einem Spielplatz spielt", sagt Jugendamtsleiter Reinhold Steins.
"Wenn wir von diesem Wert ausgehen, würde das Kind auf diesem Spielplatz momentan die zulässige Aufnahmemenge an Arsen um das Sechsfache und die Menge an Blei um das Dreifache überschreiten", so Laumen. "Das ist ein Bereich, der keine unmittelbare Gefährdung auslöst. Daher können alle Spielplätze weiter genutzt werden", sagt er.