Gasleck bei Coca-Cola: Feuerwehr räumt Gewerbegebiet Güdderath
In dem Abfüllwerk von Coca-Cola strömte am Montagmorgen Chlordioxid aus einem Leck einer Pumpe. Verletzt wurde niemand.
Bei Coca-Cola in Güdderath ist am Montag gegen 5.45 Uhr Chlordioxid ausgetreten. Ein Mitarbeiter in dem Abfüllwerk von Coca-Cola stellte das Leck an einer Pumpe fest, aus dem das Gas ausströmte. Der Betrieb wurde eingestellt, das Gelände und ein Teil des Gewerbegebietes wurden geräumt.
Die sofort verständigte Feuerwehr schickte Einsatzkräfte in Chemikalienschutzkleidung in den Betriebsraum. In der Umgebung wurden permanente Messpunkte eingerichtet. Da Chlordioxid einen chlorartigen Geruch hat und an der Luft in die Bestandteile Chlor und Sauerstoff zerfällt, kam es im näheren Umfeld zu Geruchsbelästigungen. Die ausgetretenen Dämpfe konnte die Feuerwehr mit Wasser niederschlagen, so dass keine weitere Gefahr mehr bestand. „Das chlorhaltige Wasser wurde aufgefangen und wird nun vor der Coca-Cola fachmännisch entsorgt“, sagte Feuerwehrsprecher Wilfried Schmitz. Das Chlordioxid nutze die Firma zum Reinigen der Tanks.
Während des Einsatzes musste der Bereich des Gewerbegebietes Güdderath weiträumig abgesperrt werden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Ab 10 Uhr lief die Produktion bei Coca-Cola wieder. Betriebsleiter Dieter Lennackers: „Wir sind erleichtert, dass durch das schnelle und umsichtige Handeln unserer Mitarbeiter niemand zu Schaden gekommen ist. Wir danken der Feuerwehr für ihren Einsatz und entschuldigen uns für die entstandenen Sperrungen bei unseren Nachbarn.“
Unvergessen bleibt das Gasunglück in Güdderath vor zehn Jahren. Nach einem Brand strömten am 16. August 2008 aus einem Großlager für Lacke 25 Millionen Liter Kohlendioxid aus einer automatischen Löschanlage. Durch unglückliche Umstände sammelte sich eine geruchs- und farblose Gaswolke in einer Mulde — mit verheerenden Folgen. Plötzlich wurden 14 leblose Menschen auf der Straße gemeldet. 350 Einsatzkräfte retteten Menschen, evakuierten das betroffene Gebiet und behandelten 104 Verletzten. Mit einem Hubschrauber wurde die Gaswolke an diesem windstillen Tag schließlich verwirbelt.
Mit diesem Unglück von vor zehn Jahren sei der Vorfall am Montagmorgen nicht zu vergleichen, sagt Schmitz. Coca-Cola sei sicherheitstechnisch vorbildlich ausgestattet. Dass die Feuerwehr mit einer großen Mannschaftszahl ausrückte, habe auch damit zu tun, dass die Einsatzkräfte unter Vollschutzanzügen arbeiten mussten. „Das geht auf den Kreislauf — vor allem bei dem Wetter“, sagte Schmitz.