Gastwirte und Veranstalter kritisieren Nichtraucherschutzgesetz
Das neue Nichtraucherschutzgesetz verunsichert Wirte und Brauchtum in Mönchengladbach.
Mönchengladbach. Das neue Nichtraucherschutzgesetz sorgt für Unmut bei Gastwirten und Veranstaltern. Jürgen Post, Inhaber der Gaststätte „Markt 26“ am Alten Markt, muss ab 1. Mai die Aschenbecher vor die Tür stellen. Er kann den Beschluss nicht fassen: „Diese Bevormundung der Gastwirte ist eine Unverschämtheit. Die Existenz von kleineren Eck-Kneipen wird massiv gefährdet.“ Angst um sein eigenes Geschäft habe er allerdings nicht. Und er weiß von einem befreundeten Gastronomen aus München, dass es dort bereits seit einigen Jahren gut funktionierte.
Gegenüber im „Cannape“ fürchtet man, dass durch das strikte Verbot weniger Menschen in die Lokale der Stadt kommen werden: „In der Altstadt wird viel weniger los sein. Wir sind sehr gespannt was passieren wird,“ so die Mitarbeiter. Auch hier versteht man die Härte des Gesetzes nicht. „Seit Jahren gibt es bei uns einen extra Raucherbereich, das war für alle eine gute Lösung.“
Im Brauhaus „Janse Winand“ in Rheydt diskutiert man schon seit einiger Zeit über die Pläne der Landesregierung und macht sich große Sorgen ums Geschäft: „Diese Änderung kann uns viele Gäste kosten. Das ist geschäftsschädigend“, findet eine Angestellte. Das Fanprojekt im Nordpark hat kein Problem mit dem neuen Gesetz. „Wir haben am Fanhaus einen großen überdachten Biergarten, da kann man dann hingehen, wenn man Rauchen möchte“, sagt Daniele Schumann vom Fanprojekt. „Und für den Winter haben wir Heizstrahler.“
Aber nicht nur Restaurants fürchten um Gäste, auch bei Brauchtumsveranstaltungen darf ab Mai nicht mehr geraucht werden. Die erste, direkt betroffene Veranstaltung wird das Schützenfest in Giesenkirchen zwei Tage nach Start des absoluten Rauchverbots sein. Man wisse nicht, wie man damit umgehen soll und die Leute darauf reagieren werden, so die Schützen. „Es ist alles möglich. Wir werden mit dem Vorstand eine Lösung finden müssen“, sagt Horst Katschmer von der Sankt Sebastianus-Bruderschaft.
Im Winterbrauchtum sorgt das Gesetz schon ein Jahr bevor es für den Karneval aktuell wird für Nervosität: „Es werden deutlich weniger Leute kommen. Ich möchte auch keine 18 Euro für eine Karte zahlen und dann den halben Abend vor der Tür stehen“, sagt Alexandra Jungblut von den Roer Moet aus Lürrip. „Wenn getrunken und gefeiert wird, rauchen die Leute einfach mehr.“