Gefährliche Decke: Hallenbad geschlossen
Zur Sicherheit müssen die Odenkirchener in andere Bäder ausweichen.
Mönchengladbach. Die abgehängte Decke des Hallenbads Odenkirchen sackt ab. Die Stahlstäbe, die sie halten sollen, sind verrostet. Nachdem Statiker der Stadt die Halterungen begutachtet hatten, stand fest: Das Bad wird aus Sicherheitsgründen geschlossen. Was an der Halle an der Wiedemannstraße, die 1969 gebaut wurde, repariert werden kann oder ob sie überhaupt nicht mehr zu nutzen ist, steht laut Verwaltung noch nicht fest.
Das halbe Dutzend Schulen und die Vereine, die das 16 an acht Meter große Becken "beschwimmen", werden von der Verwaltung informiert und sollen auf andere Bäder ausweichen. "Bei den Schulen wird das schwerpunktmäßig in Wickrath geschehen und wird dort sicher zum Teil auf Kosten des Individualschwimmens gehen", sagt Sportdezernent Gert Fischer.
Die Interessengemeinschaft Hallenbad Odenkirchen, die Wasserwacht oder etwa der Verein Sport für betagte Bürger finden in dem Bad normalerweise Platz für ihre sportliche Betätigung.
Allein die Interessengemeinschaft ist mit rund 80 Kindern in Schwimmkursen, hundert Teilnehmern bei Aquajogging und Wassergymnastik, zwei Gruppen mit je 45 türkischen Frauen plus zahlreichen individuellen Schwimmern betroffen.
"Gerade für die Kinder ist das problematisch, weil sie in ihrem Lernprozess unterbrochen sind", sagt Werner Wörmann, der mit der Gründerin des Fördervereins und ehemaligen Bezirksvorsteherin - jetzt Bürgermeisterin - Renate Zimmermanns der Interessengemeinschaft vorsitzt. Die NVV, die auch diese Bad betreibt, hat angeboten, dass die Vereinsmitglieder andere Bäder bis zu den Sommerferien kostenlos nutzen können.
Zimmermanns befürchtet, dass die Lage von den Verantwortlichen genutzt wird, "um die Schließung des Bades schnell vorzuziehen, obwohl wir den absoluten Bedarf haben". Schon wegen des Feststellens des Hubbodens seien 500 Taucher abgewandert und Aquajogging-Gruppen nur noch im halben Becken möglich. Eigentlich sollte Odenkirchen mit den Bädern in Morr und Hardt erst 2013 aufgegeben werden.