Die Stadt gibt kein Geld für auferstandenen Löwen
Politiker lehnen Antrag eines Vereins ab. Mehr Straßen werden aber leiser.
Mönchengladbach. Weil Tiefbaufirmen billiger arbeiten als erwartet, kann das "Loa"-Programm um mindestens zwei Straßenzüge erweitert werden. Loa, das ist eine spezielle Straßendecke, die u.a. den Reifenlärm "schluckt". Mit 3,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm sollten 13 stark befahrene Straße erneuert werden und "Flüsterasphalt" erhalten.
Weil die Ausschreibung aber "äußerst günstig verlief", ist noch Geld übrig, hieß es gestern im Hauptausschuss. Folglich schlug die Stadtverwaltung vor, mindestens zwei weitere Straßenzüge in das Sanierungspaket aufzunehmen.
Die ohnehin stark gelöcherten Lürriper Straße und die Neusser Straße werden Loa-beschichtet: Lürriper Straße von Im Dommer bis Zeppelinstraße, rund 291 000 Euro teuer, die Neusser Straße von Lürriper- bis Volksbadstraße, einschließlich der Kreuzung Lürriper Straße, für fast 267 000 Euro.
Ein ganz anderes Thema beschäftigte die Politiker auch. Der Verein "Der Löwe von Gladbach" bat die Stadt um finanzielle Hilfe bei der Wiederaufstellung dieses Mahnmals zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Derzeit sind Relikte des Denkmals aus dem Jahre 1933 im Hauptfriedhof an der Viersener Straße vergraben - nachdem es 1960 demontiert worden war.
Bis auf die Freie Wählergemeinschaft FWG lehnten die übrigen Parteisprecher eine finanzielle Unterstützung ab. Allerdings unterstrich die CDU, es sei sinnvoll, die private Initiative zu unterstützen. Steuergelder könne man dafür aber nicht ausgeben.
Tenor der übrigen Wortbeiträge: Es gebe in Gladbach genügend Ehren- und Mahnmale, die an die Unsinnigkeit von Gewalt und Krieg erinnerten. Wünschenswert sei es aber schon, dass sich mehr Menschen engagierten, wenn es um Gewaltprävention oder das ehrende Gedenken an die Opfer von Krieg und Aggression gehe.