Umfrage: Politik ist für Schüler lästig
Während der Wahl des Präsidenten haben wir Schüler befragt, ob sie das Ergebnis überhaupt interessiert.
Mönchengladbach. Während die Bundesversammlung in Berlin im dritten Wahlgang Christian Wulff zum Bundespräsidenten wählt, interessiert die Abstimmung in Berlin junge Gladbacher absolut nicht.
"Ach komm, lass mich damit in Ruhe, ich gehe lieber schwimmen", sagt Rene (14). Er ist einer der jungen Gladbacher zwischen 14 und 17Jahren, die wir gestern in der Innenstadt befragt haben.
Viele haben das Thema zwar im Politikunterricht kurz angesprochen, am Tag der Wahl ist es Sonja (17), Schülerin des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums, aber total egal, wer der neue Präsident aller Deutschen wird.
"Letztendlich machen Politiker ohnehin, was sie wollen". Ob Bundespräsidenten- oder Oberbürgermeisterwahl, Demokratie ist zwar "irgendwie gut", wie eine Schülerin sagt, wenn es aber darum geht, aktiv zu werden, "auch lästig".
Kristina und Julia (beide 17) können solche Aussagen nicht verstehen, für sie ist die Wahl "wichtig fürs Land". Sie gehören zu den wenigen Gymnasiasten und Realschülern, die sich mit der Wahl intensiv auseinandergesetzt haben.
"Immerhin geht es um den Repräsentant unseres Landes", sagt Kristina. Auseinandergesetzt hat sie sich mit den Kandidaten aber nicht.
Auf der anderen Seite des Interessens-Spektrums steht Katharina (17). "Ich hab da kein Interesse dran. Im Grunde weiß ich auch gerade nicht wer da angetreten ist", sagt sie.
Bei Martin (17) klingelt etwas, wenn er den Namen Wulff hört. "Hatte der nicht mal was mit der Stasi", sagt er und seine Freundin schüttelt leicht irritiert den Kopf.
Zweifelsfrei sehr viel mehr über Joachim Gauck wissen die drei Mönchengladbacher, die für die CDU (Günter Krings, Norbert Post) und die SPD (Hans-Willi Körfges) bei der Bundesversammlung mitgestimmt haben. Für wen sie das Kreuzchen gemacht haben, lässt sich erahnen.