Geplante Revolution für den Verkehr
Von einer Reduzierung um bis zu 50 Prozent bis 2025 ist die Rede.
Mönchengladbach. Der neue Verkehrsentwicklungsplan könnte eine kleine Revolution werden. Denn er beantwortet die Fragen, wie sich der Verkehr in Zukunft in der Stadt verteilen wird, wo es zu Entlastungen kommt, wo es Tempolimits geben wird und vor allem, wem in Zukunft Vorrang gegeben wird, mit einem völlig neuen Ansatz.
Im Gegensatz zum bestehenden Generalverkehrsplan von 1981 soll in Zukunft darauf gesetzt werden, den Autoverkehr zu reduzieren. Viel stärker soll auf die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad gesetzt werden.
Von einer Reduzierung des Individualverkehrs um bis zu 50 Prozent bis zum Jahr 2025 ist im Entwurf die Rede. Erreicht werden soll das etwa durch die Verbannung des Durchgangsverkehrs auf die Autobahnen und dadurch, dass im Innenstadtverkehr die Menschen auf Bus, Bahn und Fahrrad setzen.
Damit das auch gelingt, soll beispielsweise durch ein attraktiveres Fahrradwegenetzwerk ein Anreiz zum Radeln gegeben werden. Lästige Lücken wie etwa auf der Erzberger Straße oder der Bismarckstraße sollen nach dem Willen der Gutachter verschwinden, das Radwegenetz soll ausgebaut werden.
Die Entwürfe zum Verkehrsentwicklungsplan sind auch unter der Vorgabe entstanden, einen Beitrag zu weniger Lärm und Schadstoffen in der Innenstadt zu leisten. Die Planungen sehen vor, den Verkehr in der Innenstadt über ein „schlankeres Netz“ von leistungsfähigen Hauptverkehrsstraßen zu führen.
Das habe den Vorteil, dass es mehr ruhige Bereiche gäbe, die Schadstoff- und Lärmprobleme blieben auf weniger Bereiche beschränkt. Um nur noch den nötigsten Verkehr durch die Innenstadt zu leiten, soll ein durchgehender, möglichst vierspuriger Ring um die Innenstadt geschaffen werden.
Die Arbeiten dazu haben bereits begonnen, etwa durch den Umbau des Eickener Kreisels und dem Ausbau der Korschenbroicher Straße.
Mit dem Ausbau der Breitenbachstraße soll dieser Ring demnächst geschlossen werden. Die Planungen sehen vor, die Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch tiefer zu legen und auf drei Spuren zu verbreitern. Mit der Beseitigung des Nadelöhrs soll der Verkehr in Zukunft besser um den Stadtkern herumfließen.
In den durch die Konzentration auf weniger Hauptstraßen geschaffenen Freiräumen sollen wiederum die Radfahrer und Fußgänger besser vorwärtskommen. Der Verkehrsentwicklungsplan soll im März 2012 beschlossen werden. Bis dahin beraten noch die Bezirksvertretungen über das Konzept. tsn