Kita-Proteste gegen Prüfauftrag
50 Mitarbeiter städtischer Kitas demonstrierten gegen eine mögliche Ausgliederung.
Mönchengladbach. Diesmal protestieren vor allem Erzieherinnen. Rund 50 Mitarbeiterinnen der städtischen Kindertageseinrichtungen sind dem Aufruf von Verdi gefolgt und zeigten Dienstag vor der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im städtischen Jugendheim P12 an der Pestalozzistraße, was sie von dem Prüfauftrag der FDP halten. Nach dem Willen der Liberalen hat die Verwaltung im Auftrag des Rates vom 23. Februar durchgerechnet, was die Stadt sparen könnte, wenn die 37 Kitas nicht in städtischer Trägerschaft bleiben.
Von Anfang an bildete sich Widerstand gegen die Idee. Die Elternvertreter der Einrichtungen wählten einen Gesamtelternrat, der im Namen aller Eltern deutlich machte: „Nein“ zu einer Überführung in einen Eigenbetrieb (sprich unter das Dach der Sozialholding, die für die städtischen Altenheime verantwortlich zeichnet), ein „Nein“ zur Gründung eines städtischen Tochterunternehmens oder zur Übernahme durch andere, freie Träger. „Da wird immer groß von Bildung geredet, wenn es aber um die Kleinen geht, soll gespart werden“, sagte damals der Vorsitzende des Jugendamtselternbeirates, Rolf Schellander.
Der Ende Oktober vorgelegte Bericht kam zu dem Ergebnis: Die Auslagerung bringt nichts. Wichtig sei auch, dass das soziale Netzwerk erhalten bleibe, auf das das Jugendamt zum Wohle der Kinder zurückgreifen kann. „Die Stadt ist auch in der Pflicht, wenn es um die Bereitstellung von U3-Plätzen geht. Das kann sie nur, wenn sie selbst Träger bleibt“, sagt Roswitha Mirbach, Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung. Sie sitzt nach der Demo zusammen mit den Mitarbeitern und einigen Eltern im Zuschauerraum des Jugendhilfesausschusses.
Dort wurde der Bericht zur Kenntnis genommen, ein Vortrag der Verwaltung war nicht gewünscht. Angelika Tillmann, Sprecherin der SPD, bedankte sich für die schnelle gründliche Arbeit der Verwaltung, Gerd Brenner will das Papier zur Grundlage nehmen, über Öffnungszeiten nachzudenken, Friedhelm Stevens von der CDU sagte: „Das haben wir immer schon gewusst“, und wirft der Ampel vor, mit dem Prüfauftrag unnötig Arbeitskraft in der Verwaltung gebunden zu haben. Er will in der nächsten Sitzung wissen, wie viele Stunden Arbeit in dem Papier stecken.
„Nun kommt es auf den 21. Dezember an“, schwört Mirbach vor dem P12 die Demonstranten auf den Termin der nächsten Ratssitzung ein. „Solange sich der Rat nicht dagegen entscheidet, ist für uns die Sache nicht vom Tisch“, sagt sie.