Geriatrie in Rekordzeit fertig
Die Städtischen Kliniken weihen die neuen Räume am Samstag mit einem Tag der Offenen Tür ein. Am Montag ziehen die Patienten ein.
Mönchengladbach-Rheydt. Das Tempo der Bauarbeiten ist erstaunlich: In nur drei Monaten reiner Bauzeit wurde neben und in direkter Anbindung an das Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt ein nagelneues geriatrisches Zentrum errichtet. Es wird in der nächsten Woche die Patienten aufnehmen, die bisher in der Hardterwaldklinik untergebracht waren.
Möglich wurde die rekordverdächtige Bauzeit durch die Modulbauweise: Dabei werden fertige Module angeliefert, die vor Ort wie beim Bau mit Legosteinen auf- und nebeneinandergesetzt werden. „Fertig“ heißt dabei, dass zum Beispiel die Patientenzimmer bereits mit gefliesten und eingerichteten Badezimmern nach Rheydt gebracht wurden. „Der Zeitdruck führte zur Entscheidung für diese Bauweise“, sagt Krankenhaus-Chef Horst Imdahl.
Es musste alles schnell gehen. Im Oktober 2011 wurde die Hardterwaldklinik verkauft, im Dezember der Vertrag mit dem Bauunternehmen abgeschlossen, im Juni 2012 sollte alles fertig sein. Und es ist fertig. Alle Beteiligten sind zufrieden. Projektleiter Uwe Schlink lobt die schnellen Entscheidungen der Klinik, Pflegedirektorin Beate Welsch die optimale Ausstattung der neuen Räume und Chefarzt Dr. Thomas Jäger die idealen Voraussetzungen für erfolgreiche Therapien.
Der Neubau ist durch eine Brücke mit dem Hauptgebäude verbunden — ein entscheidender Vorteil, findet Chefarzt Jäger. „Wir können jetzt Einrichtungen wie die Computer- oder die Kernspintomographie ohne Zeitverluste nutzen“, erklärt er.
Betritt man das neue Gebäude, fällt der großzügige Zuschnitt auf. Die Flure sind breit, die Zimmer geräumig, die Aufenthaltsräume luftig und hell. „Wir haben darauf geachtet, dass sich Patienten problemlos mit Rollatoren und Rollstühlen fortbewegen und auch begegnen können“, sagt der Chefarzt. Auch die Farbwahl ist wohl durchdacht. „Die Farben Grün und Gelb in den einzelnen Etagen wirken stimmungsaufhellend und beruhigend“, sagt der Geriatrie-Experte.
Am Montag ziehen dann die Patienten um. Es werden rund 70 Patienten aus der Hardterwaldklinik nach Rheydt verlegt. Eine logistische und psychologische Herausforderung. Für die Patienten stehen bis zu 16 Wagen der Johanniter bereit, Paten helfen beim Packen und bei der Eingewöhnung in der neuen Umgebung. Bis zum Abend soll der Umzug geschafft sein.
Vorher hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, sich ein Bild vom neuen geriatrischen Zentrum zu machen: am Samstag, 16. Juni, öffnet der Neubau von 14 bis 18 Uhr seine Pforten für Besucher.