Gladbacher Bank will ihrer Linie treu bleiben

Der Vorstand hält „Sippenhaft“ nach Finanzkrise für falsch.

Mönchengladbach. Rund 700 Aktienbesitzer der Gladbacher Bank füllten am Mittwoch die Kaiser-Friedrich-Halle. Hans-Peter Ulepic brachte ihnen zur Hauptversammlung der Aktiengesellschaft gute Nachrichten mit: „Wir können auf ein sehr ordentliches Geschäftsjahr zurückblicken“, erklärte der Vorstandssprecher des in Mönchengladbach beheimateten Kreditinstituts.

Die Gladbacher Bank liegt weiter im Aufwärtstrend und kann für das vergangene Jahr ein positives Betriebsergebnis vorweisen. Vom Bilanzgewinn von rund 1,2 Millionen Euro profitieren die über 2000 Aktionäre. Ihnen kann eine Dividende von zwölf Euro pro Aktie ausgeschüttet werden. Deutliche Zuwachsraten von 5,2 Prozent gab es bei den angelegten Kundengeldern. „Die Neigung unserer Kunden, sich bei Geldanlagen mittel- und langfristig zu binden, war aufgrund der herrschenden, sehr niedrigen Zinsniveaus verständlicherweise gering“, sagte der Vorstandssprecher.

Obgleich die Kunden der Gladbacher Bank ihr Geld anvertrauten, reduzierte sich die Bilanzsumme. Im Vergleich zu 2009 sank sie um zwölf Millionen auf 949 Millionen Euro. Allerdings konnte das betreute Kundenvolumen auf 2,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Dies sei „ein besserer Indikator zur Beurteilung der tatsächlichen Marktpräsenz“, so Ulepic.

Die Gladbacher Bank geht in der Kundenbetreuung seit 2010 neue Wege und verzichtet auf Zielvorgaben für ihre Berater beim Absatz von Produkten und Leistungen. Bewusst traditionell soll weiterhin das Geschäftsmodell der Bank sein. Ihrer Strategie eines regional und konservativ ausgerichteten Unternehmens will sie treu bleiben. Durch die Bankenabgabe das Kreditinstitut „für eklatantes Missmanagement vieler Landes- und Kreditbanken als Mitverursacher der Finanzkrise“ in Sippenhaft zu nehmen, hält Ulepic daher für falsch. jfg