Realistisches Berufsbild statt TV-Kochshow

Die Hotel- und Gastronomiebranche wirbt um Nachwuchs.

Mönchengladbach. Als Wolfgang Eickes, Koch und Inhaber des Palace St. George, sich in einem Restaurant vorstellte, um dort eine Ausbildung zu beginnen, hatte er nicht mal eine Bewerbungsmappe dabei. Er wünscht sich, das würde heute auch so laufen. „Mehr Eigeninitiative, weniger deckungsgleiche Bewerbungsschreiben“, verlangt er von den Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz im Hotel- und Gaststättengewerbe suchen.

Doch die Branche hat Probleme, Auszubildende zu finden. Lange Arbeitszeiten und Wochenendarbeit schrecken ab. Manchmal ist es ein Knochenjob. Beim gestrigen Tag des Ausbildungsplatzes erfuhren die Jugendlichen aber auch Vorteile: Die Vielfalt ist groß. Es gibt die Köche, Restaurant- und Hotelfachleute.

Und es gibt gute Zukunftsperspektiven. „Alle, die sich durchgebissen haben, sind mehr als gefragt“, betont Eickes. Auch die guten Möglichkeiten, im Ausland zu arbeiten, machen die Berufe attraktiv.

Stefanie Marx (22) macht eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und hat den Auslandsaufenthalt eingeplant. Für sie sind die Arbeitszeiten teils bis tief in die Nacht nicht problematisch: „Darauf kann man sich einstellen.“ Dank einiger Praktika wusste sie, worauf sie sich einließ — eine wichtige Voraussetzung.

TV-Kochshows vermitteln kein realistisches Bild. Um falsche Vorstellungen zu korrigieren und Nachwuchs zu akquirieren, hat die Agentur für Arbeit am Tag des Ausbildungsplatzes 28 Jugendliche ins Palace St. George eingeladen. Bereichsleiterin Claudia Kamper: „Vielleicht können wir damit auch Begeisterung auslösen.“ rie