Gladbacher kaufen lieber Bio-Eier
Dioxin: Der Skandal hat Auswirkungen auf Einzelhandel.
Mönchengladbach. Der Dioxin-Skandal hat viele Verbraucher vorsichtig gemacht. Einige verzichten ganz auf Eier und Schweinefleisch, andere greifen auf Alternativen zurück.
Auch in Mönchengladbach ist eine Veränderung im Kaufverhalten der Verbraucher zu bemerken. „Wir verkaufen rund 10 Prozent weniger Eier und Schweinefleisch“, sagt Edeka-Mitarbeiter Klaßen. Der Markt an der Mittelstraße kann flexibel darauf reagieren, weil dort täglich frische Produkte bestellt würden und dementsprechend weniger Eier und Schweinefleisch geordert werden. „Wir bekommen unsere Ware aber aus nachhaltiger Produktion und hatten keine belasteten Produkte“, ergänzt Klaßen.
Dennoch scheinen die Verbraucher in Mönchengladbach aus Sorge vor Dioxin-Eiern umzuschwenken. „Wir verkaufen wesentlich mehr Bio-Eier als vorher“, erklärt Elisabeth Wulf vom Reformhaus Goll in Rheydt.
„An manchen Tagen waren unsere Eier schon früh ausverkauft, so dass wir teilweise mit Nachbestellungen nicht nachkommen. Wir haben auch viel mehr neue Kunden, unsere Stammkunden kennen wir ja“, sagt Wulf. Und das, obwohl eine 6er-Packung Bioeier zwischen 1,99 und 2,49 Euro kostet — also fast doppelt so teuer wie herkömmliche Eier im Einzelhandel. Bei der Tafel für Bedürftige ist ein Überschuss aus den Einkaufsmärkten noch nicht angekommen. „Wir haben genau soviel Eier wie sonst auch“, sagt Tafel-Mitarbeiter Andreas Wenzel. Und auch die Konditoren bemerkten keine Kundenabnahme. „Viele denken bei Eiern auch nicht an daraus gemachte Produkte wie Pralinen und Kuchen“, merkt Manfred Groth, Obermeister der Konditoren-Innung, an.