Gladbacher markieren im Netz, was sie wütend macht
Auf der Seite wutpunkte.de können Bürger ihren Ärger mitteilen.
Mönchengladbach. Ob Müll, zu viel Verkehr, kaputte Straßen oder Lärm — auf dem Internetportal wutpunkte.de können Anwohner auf einer Karte eintragen, was sie in ihrer Stadt stört. Besonders häufig regen sich die Mönchengladbacher über zu viel oder schlecht geregelten Verkehr auf, zum Beispiel an der Theodor-Heuss-Straße, an der Monschauer Straße oder an der Friedrich-Ebert-Straße. Dort ärgert sich ein Anwohner vor allem darüber, dass das Durchfahrtverbot für Lkw durch Polizei und Ordnungsamt nicht durchgesetzt wird. Er wünscht sich häufigere und konsequentere Kontrollen.
Ebenfalls ein häufiges Ärgernis ist für viele Mönchengladbacher zu viel und falsch entsorgter Müll. An der Egerstraße gibt es eine Müllsammelstelle für Glas und Papier. Ein Anwohner schreibt auf wutpunkte.de, dass diese Container zwar genutzt würden, dass aber auch neben ihnen immer wieder Müll abgeladen werde.
Durchsucht man die Seite nach Wutpunkten für Mönchengladbach und die Region, fällt auf, dass viele Anmerkungen aus dem Jahr 2013 stammen. Es ist deshalb anzunehmen, dass für einige der vermerkten Wutpunkte bereits eine Lösung gefunden ist, aber auch, dass neue hinzugekommen sind. Es gibt aber auch aktuelle Einträge. Zum Beispiel hat ein Nutzer am 10. Oktober 2014 starken Lärm während Konzerten im Hockeypark als Wutpunkt eingetragen: „Bei Veranstaltungen im Borussia- und Hockeypark auf dem Nordparkgelände steigt stetig die Lärmbelästigung, wie zum Beispiel bei Fußballspielen, Konzerten usw. Und das nicht nur an Wochenenden, sondern auch wochentags!“, schreibt er.
Über viele der genannten Wutpunkte kann man streiten. Was den einen stört, mag für den anderen ertragbar oder gar gerechtfertigt sein. Doch wutpunkte.de will mehr sein als eine Möglichkeit, Dampf abzulassen. Die drei Studenten Magnus, Alexander und Leon, die wutpunkte.de vor zwei Jahren gegründet haben, wollten eine konstruktive Plattform schaffen. Nutzer können sich über Ärgernisse austauschen und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden.
Idealerweise soll schließlich auch die Stadt auf die Wutpunkte, die Bürger anmerken, aufmerksam werden: „Das Ziel ist, Kommunen auf die Wutpunkte in ihrem Gebiet aufmerksam zu machen und eine Problemlösung zu finden“, heißt es auf wutpunkte.de. Steht bei einem Wutpunkt der Status „In Bearbeitung“, bedeutet dies, dass bereits nach einer Lösung gesucht wird.
Für einige der für Mönchengladbach eingetragenen Wutpunkte konnte sogar schon eine Lösung gefunden werden. Diese Punkte sind grün markiert. Ein Beispiel ist ein Wutpunkt an der Eisenbahnstraße: Ein Nutzer beschwerte sich über zwei riesige Werbeplakate, die den Autofahrern die Sicht nahmen. Die Plakate wurden entfernt.