Studentenwohnheim für 8,5 Millionen Euro entsteht
Die unschöne Brachfläche an der Friedrich-Ebert-Straße verschwindet.
Der Weg ist frei: Der Aufsichtsrat der Stadttochter Kreisbau genehmigte den Bau eines Studentenwohnheims auf einer Brachfläche an der Friedrich-Ebert Straße. Bauen soll es das Münchener Büro „Auernhammer Wohlrab Architektur“, das den Architekten-Wettbewerb gewonnen hat.
Bis zu 120 Wohnungen sind in dem 8,5 Millionen Euro teuren Komplex vorgesehen, das Land will sich mit rund sechs Millionen Euro beteiligen. Zwar liegt eine endgültige Zusage noch nicht vor. Aber Kreisbau-Vorstand Hans-Jürgen Meisen ist sicher, dass das Land sein „Okay“ gibt: „Es hat uns bereits geschrieben, dass man uns bei der Realisierung der Maßnahme gerne begleiten würde. Das ist die übliche Formulierung bei der Zusage.“ Für Rheydt ist dieser Neubau sehr wichtig. Denn die städtische Brachfläche, umgeben von Wilhelm-Schiffer-Ring und Friedrich-Ebert-Straße, gilt als Schandfleck, hat unterschiedliche Höhen und ist neben zwei Solitärhäusern nur sehr schwer attraktiv zu bebauen.
Und doch ist das 2500 Quadratmeter große Grundstück ein wichtiger Ankerpunkt für die City. Das inspirierte auch den Preisträger, der renommierte Projekte in seiner Vita hat, aber im April bei der Bekanntgabe der Wettbewerbsgewinner gestand: „Das ist einmal etwas ganz anderes und reizt uns deshalb sehr.“ Die Münchener wollen unterschiedlich hohe Gebäudeteile errichten, integrieren Dachterrassen und Gemeinschaftsräume, und sie wollen den Innenhof nicht nur für die Bewohner der Anlage nutzen.
Dass diese vornehmlich Studenten sind, steht inzwischen fest. Die Kreisbau verhandelt zwar noch mit dem Studentenwerk Düsseldorf, das die Vermietung übernehmen soll. Wenn es absagen sollte, will die in Giesenkirchen ansässige Wohnungsbaugesellschaft dieses Geschäft selbst übernehmen. Meisen: „Es wäre für uns mit dem Studentenwerk als Partner zwar einfacher. Aber wenn es nicht klappt, steigen wir in die Vermietung der Studentenwohnungen ein.“ Integriert werden in den Komplex neben Geschäftslokalen im Erdgeschoss auch Ateliers und eine Fahrradstation. Die Kreisbau geht davon aus, dass die Planungen in rund zehn Monaten abgeschlossen sind. Vermutlich kann der Komplex dann Ende 2016 bezogen werden.
Das Projekt steht beim Land NRW auch deshalb oben auf der Förderliste, weil an der Friedrich-Ebert-Straße experimenteller Wohnungsbau ausprobiert wird. Denn sollte der Bedarf an Studentenwohnungen irgendwann nachlassen, können die Apartments rasch verändert und auf eine neue Zielgruppe — etwa Singles oder Senioren — zugeschnitten werden. Mit dieser flexiblen Bauweise kann das Vorhaben zu einem Vorzeigeprojekt werden.