Gladbacher Unternehmen erwarten ein gutes Geschäftsjahr

Die Unternehmen in Mönchengladbach gehen optimistisch ins Jahr 2018. Die Geschäftslage sei gut, und die positiven Erwartungen wiesen darauf hin, dass die konjunkturelle Lage solide bleibt. Das teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein nach Auswertungen eigener Daten und amtlicher Statistiken von IT.NRW mit.

„Es war konjunkturell ein gutes Jahr für die Wirtschaft am Mittleren Niederrhein und auch für die Mönchengladbacher Unternehmen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir erwarten im kommenden Jahr eine Fortsetzung der zurzeit guten Lage.“ Sorgen bereitet den Unternehmen allerdings vor allem der Fachkräftemangel, der immer mehr zu einem Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Betriebe wird.

Im Rahmen der jüngsten Konjunkturumfrage bezeichneten 38 Prozent der Unternehmen in Mönchengladbach ihre Geschäftslage als „gut“, nur 13 Prozent als „schlecht“. Im Herbst 2016 nannten ebenfalls 38 Prozent ihre Geschäftslage „gut“ und nur elf Prozent „schlecht“.

Insbesondere die Mönchengladbacher Industrie machte im Jahr 2017 bessere Geschäfte als im Vorjahr. Das Verarbeitende Gewerbe steigerte seine Umsätze von Januar bis Oktober um satte 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die positive konjunkturelle Lage ist auch am Arbeitsmarkt spürbar. Zwar ist die Arbeitslosenquote im November höher als im Vorjahr, aber: Die Anzahl der „Personen in Unterbeschäftigung“ — damit sind neben Arbeitslosen auch Menschen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gemeint — lag im November 2017 drei Prozent unter dem Vorjahreswert. „Wir denken, dass sich dieser positive Trend im Jahr 2018 fortsetzt“, erklärt Steinmetz.

Jürgen Steinmetz, IHK-Hauptgeschäftsführer

So planten die Mönchengladbacher Unternehmen, auch im Jahr 2018 ihre Beschäftigtenzahl per Saldo zu erhöhen. 26 Prozent der Betriebe möchten weitere Mitarbeiter einstellen, fünf Prozent befürchten eine Kürzung der Beschäftigtenzahl. „Die Frage ist, ob die Unternehmen mit Personalbedarf auch geeignete Mitarbeiter finden“, erklärt Steinmetz. 40 Prozent der Mönchengladbacher Unternehmen mit Personalbedarf beklagen zurzeit Vakanzen.

Auch für das Jahr 2018 rechnet der IHK-Hauptgeschäftsführer damit, dass die Mönchengladbacher Unternehmen von der positiven Konjunktur profitieren: „18 Prozent der Betriebe gehen noch einmal von besseren Geschäften in den kommenden sechs Monaten aus, fünf Prozent befürchten eine Verschlechterung ihrer Situation.“

Die gute wirtschaftliche Lage 2017 hat auch dazu geführt, dass die Kommunen im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein auf weitere Erhöhungen der Gewerbesteuer verzichtet haben. „Die konjunkturell bedingt höheren Steuereinnahmen verschaffen den Kämmerern Luft“, erläutert Steinmetz. „Diese gute Phase sollten die Städte und Gemeinden nutzen, um ihre Kommunalfinanzen krisenfester zu machen.“ Es sei derzeit nicht einzuschätzen, ob die Konjunktur über das Jahr 2018 hinaus weiterhin auf einem derart hohen Niveau bleibt. Der IHK-Hauptgeschäftsführer warnt vor weiteren Steuererhöhungen: „Die Steuererhöhungswelle zwischen 2010 und 2016 hat gezeigt, dass in Zeiten knapper Kassen zuerst an der Steuerschraube gedreht wird — das hat der Standortqualität geschadet.“ Red