Gladbacherin bei "The Voice": Von Wanlo auf die große Bühne

Die 29-jährige Kathrin Breuer ist am Donnerstag bei „The Voice of Germany“ auf ProSieben zu sehen.

Mönchengladbach. Wenn am Donnerstagabend um 20.15 Uhr die Sendung „The Voice of Germany“ auf ProSieben beginnt, wird Kathrin Breuer mit Freunden und Familie vor dem Fernseher sitzen. „Und ich bin schon ziemlich aufgeregt, obwohl ich die Entscheidung der Jury ja bereits kenne“, sagt die 29-Jährige, die in Wanlo lebt. „Aber es wird bestimmt komisch, sich selbst zu sehen — und vor allem singen zu hören.“

Die Halb-Philippina hatte sich für die dritte Staffel der Musik-Show beworben — und wurde prompt zum Casting nach Berlin eingeladen. „Vor zehn Jahren habe ich bei ,Deutschland sucht den Superstar’ mitgemacht und bin sogar unter die Top 30 gekommen. Aber damals war mir das alles zu viel: Ich war zu jung, zu schüchtern und einfach überfordert.“

Danach war das Thema „Casting-Shows“ für die Mönchengladbacherin erst einmal abgehakt. „Es hat irgendwie auch kein Format gegeben, das mich wirklich gereizt hätte“, sagt sie. Der Musik hingegen ist sie all die Jahre treu geblieben, hat in verschiedenen Cover-Bands und Akustik-Duos gesungen und ist unter anderem auf Gala-Veranstaltungen aufgetreten.

„Als ich 2011 die erste Staffel von ,The Voice’ gesehen habe, war ich ziemlich begeistert, weil der Fokus auf der Stimme liegt und die Teilnehmer mit viel Respekt behandelt werden“, erinnert sich die 29-Jährige. Freunde redeten ihr zu, sich für die zweite Staffel zu bewerben. „Aber irgendwie habe ich dann den Anmeldeschluss verpasst“, sagt Breuer, die im Vertrieb arbeitet. „In diesem Jahr hab ich es dann einfach probiert.“

In den Tagen vor dem Casting sei sie nicht besonders aufgeregt gewesen. „Ich bin auch nicht mit Riesen-Erwartungen hingefahren“, sagt sie. „Als sich aber die Tür zum Studio geöffnet hat, war es mit der Ruhe vorbei.“ Es blieb gerade noch Zeit, einmal tief ein- und auszuatmen — dann fing auch schon die Band an, zu spielen: „My Heart is Refusing me“ von Eurovision-Song-Contest-Siegerin Loreen. „Ich hatte vorher lange überlegt, welcher Titel zu mir passt“, sagt Kathrin Breuer. „Ich habe mich für diesen Dance-Song entschieden, weil er Power hat, ich das Potenzial meiner Stimme ausschöpfen kann, er aber auch Tiefgang hat.“ Es geht im Song darum, dass man manchmal an jemandem hängt, der einem nicht gut tut. „Ich konnte mir so einiges von der Seele singen“, sagt sie: „Musik kann ja auch ein Stück weit Therapie sein.“

Mit ihren Auftritt ist Kathrin Breuer im Nachhinein zufrieden, auch wenn sie sich an viele Details gar nicht mehr erinnern kann: „Ich war wie in Trance, habe den Applaus gehört und gehofft, dass sich ein Coach umdreht.“ Ob sie es in die nächste Runde geschafft hat, will sie im WZ-Gespräch nicht verraten. „Es soll ja spannend bleiben“, sagt sie lächelnd.

Kein Geheimnis macht sie hingegen daraus, dass sie sich durchaus vorstellen könnte, eine CD aufzunehmen und auf Tour zu gehen: „Das hängt aber auch davon ab, ob ich etwas angeboten bekomme, das zu mir passt und hinter dem ich voll und ganz stehen kann. Ich mag zum Beispiel sehr gerne leise Akustik-Musik.“

Wichtig ist es der 29-Jährigen, auf dem Boden zu bleiben. Ausgleich zum stressigen Alltag findet sie in ihren Hobbys: „Ich jogge gerne, mache Zumba — neuerdings auch als Trainerin — und Pilates. Und ich bin viel in der Natur unterwegs. Ich bin ein glückliches Provinzmädchen“, sagt die Wanloerin schmunzelnd. „Und manchmal ein kleines Großstadtkind“.