Graffiti-Malerei: Ein bunter Weg zur Kirche
Auf dem Wallfahrtsfest in Hehn fiel der Startschuss für ein Graffiti-Projekt. Statt Schmierereien sollen Kunstwerke an die Wand.
Mönchengladbach. Graffiti mal anders — nicht als ungeliebte Schmierereien auf dem Garagentor, sondern als Kunstwerk. Das gab es am Samstag auf dem Wallfahrtsfest in Hehn. Kinder und Jugendliche gestalteten einen bunten Weg von der Kirche St. Mariä Heimsuchung bis zur angrenzenden Turnhalle.
Um 12 Uhr versammeln sich schlagartig zahlreiche Kinder um die Kirche. Sie alle sind gekommen, um an dem Graffiti-Projekt teilzunehmen. Nach der Begrüßung geht es gleich los: Der Workshop mit dem Graffiti-Künstler Kj263 — seinen richtigen Namen möchte er nicht nennen — und seinen Kollegen Timur und Damian beginnt.
Die Kinder zeichnen und schneiden Schablonen aus. Pia und Pauline, beide neun Jahre alt, haben Herzschablonen gebastelt. „Wir malen zu Hause gerne und wollten es heute mal mit Sprühdosen probieren“, erzählen sie. Mit Sprühkreide malen die kleinen Künstler dann die Herzen, Sterne, Hände oder Pfoten auf den Boden: Der bunte Weg nimmt langsam Formen an.
Im Oktober geht es mit dem nächsten Verschönerungs-Projekt weiter — es steht unter dem Motto „Fair Play“. Dann ist die Turnhalle dran. „Das heutige Event ist der Start für unser Projekt ,Spray One World — Für eine schöne, bunte und faire Welt’ im Oktober. Dann werden fünf internationale Graffiti-Künstler unsere Turnhalle verschönern“, erklärt Schwester Stefanie, die das Projekt unterstützt.
Schon jetzt findet man auf der Turnhalle bereits Graffiti — jedoch sind das unansehnliche Schmierereien, die niemand beauftragt hat. „Die Graffiti-Kunst, die wir betreiben, verstehen wir als Stadtverschönerung“, erklärt Kj263. „Illegal gesprühte Motive und Graffiti-Kunst sind zwei Paar Schuhe.“
Unter dem Motto „Fair Play“ soll im Oktober ein neues Gesamtkunstwerk an der Turnhalle entstehen. Am Samstag fing Kj263 mit einigen Jugendlichen bereits mit der Gestaltung einer Wand an. Eine Woche lang wird im Oktober in Hehn gesprüht. Die deutschen Graffiti-Künstler Kj263 und Ami werden dabei von drei Sprayern aus Italien, Russland und Brasilien unterstützt.
Schüler der Marienschule und andere Jugendliche werden sich passend zum Thema „Fair Play“ Motive überlegen und auch beim Gestalten der Turnhalle helfen. „Auf einem Fest werden wir die Halle feierlich enthüllen und auch Bands haben schon nach einem Auftritt gefragt“, sagt Gemeindemitglied Guido Ahrendt, der das Projekt gemeinsam mit Schwester Stefanie organisiert.