Grundwasser stoppt Baustelle Niersbrücke
Die Brücke sollte im Herbst fertig sein. Doch die Wasser-Absenkung muss genehmigt werden.
Eine Baustellenampel ist selten ein großes Vergnügen. Denn die Wartezeit, wenn eine Straße nur abwechselnd in eine Richtung befahren werden kann, ist stets lang. Umso ärgerlicher sind die Anwohner rund um Schloss Rheydt darüber, dass die Ampel ihren Dienst tut, an der Baustelle sich aber nichts regt. „Man sieht hier seit Weihnachten keinen mehr arbeiten“, sagt Anwohner Hans Wilfried Oellers.
Das Problem ist bekannt. Neu aber: Es gibt noch keine Lösung, und es wird noch länger so bleiben. Die Bauarbeiten, die im August vergangenen Jahres begannen, sind nach dem Abriss der halben bestehenden Brücke gestoppt, weil das Wasser Probleme macht. Das Grundwasser steht zu hoch und behindert damit die Bauarbeiten, wie Stadtsprecher Wolfgang Speen mitteilte. „Es muss an der Stelle abgesenkt werden. Das geht aber nur mit einer Änderung im Bauverfahren“, so Speen. Das muss von der Bezirksregierung genehmigt werden — was bisher noch nicht passiert ist. „Wir warten auf die Genehmigung. Sobald sie vorliegt, kann es weitergehen.“ Um das Grundwasser abzusenken, muss die Niers an der Stelle verrohrt werden. Dafür braucht es die Erlaubnis der kommunalen Aufsicht.
Inzwischen geht auch die Stadt davon aus, dass der ursprüngliche Zeitrahmen nicht einzuhalten ist. Eigentlich sollte die Brücke bis Herbst dieses Jahres fertig sein. Da war man aber noch nicht von einer solchen Verzögerung ausgegangen. Dass das Bauwerk damit auch teurer wird als die veranschlagten 1,25 Millionen Euro, ist auch klar. Zu den Kosten äußerte sich die Stadt noch nicht.
Die Brücke spielt für den Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Denn sie ist seit Jahren gewichtsbeschränkt. Künftig sollen dort Lkw fahren können, so sieht es das Lkw-Routenkonzept vor. Für Schwerlastverkehr war das bisherige Bauwerk aber nicht ausgelegt.