Herbstzeit – Einbrecherzeit
Die Polizei gibt Tipps, wie man sich in der dunklen Jahreszeit vor Dieben schützen kann.
Mönchengladbach. Ein dunkles Haus, eine nicht gesicherte Terrassentür - dem geübten Einbrecher reichen 15 Sekunden, um mit einem Schraubenzieher bewaffnet ins Haus zu kommen und Beute zu machen.
Die herbstliche Dunkelheit lässt die Zahl der Wohnungseinbrüche jedes Jahr ansteigen. Diebe können nun leicht erkennen, ob jemand zu Hause ist. Die Polizei möchte deshalb die Öffentlichkeit stärker für das Thema sensibilisieren. "Einbrecher meiden bewohnte Objekte", erklärt Kriminalhauptkommissar Franz Thiel vom Kommissariat Kriminalprävention. "Sie scheuen natürlich das Entdeckungsrisiko."
Daher rät die Polizei, durch Zeitschaltuhren, die Licht oder Radios an- und ausschalten, auch dann einen bewohnten Eindruck zu erwecken, wenn niemand zu Hause ist. Weil die "lichtscheuen Gesellen" meist über die Rückseite einsteigen, kann eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern abschreckend wirken, insbesondere, wenn sie auf der Terrasse oder im Garten installiert ist.
Bei Terrassentüren und Fenstern auf der Rückseite empfiehlt die Polizei schon seit langem zusätzliche Sicherungen, die auch nachträglich eingebaut werden können. Hauseigentümer können sich bei den Beamten kostenlos beraten lassen. Die Experten kommen auch nach Hause und führen vor Ort eine "Schwachstellenanalyse" durch.
Aber nicht nur Technik und Elektronik schützen vor Ganoven: Noch wirksamer sind wachsame Nachbarn und sicherheitsbewusstes Verhalten. "In Mehrfamilienhäusern sollten Fremde nicht einfach ins Haus gelassen werden", erklärt Franz Thiel. "Trifft man im Treppenhaus Unbekannte, kann man sie höflich nach ihrem Ziel fragen." All das wirke abschreckend.
Außerdem sollten Keller- und Bodentüren in Mehrfamilienhäusern stets verschlossen sein. Hilfreich kann auch sein, wenn sich Nachbarn in Wohngebieten die Kennzeichen auffällig langsam fahrender Autos notieren - hier sind vielleicht Gauner auf der Suche nach passenden Objekten. "Das kann sich im Nachhinein als wertvoller Hinweis entpuppen", meint der Kriminalbeamte.
2008 gab es in Mönchengladbach 521 Wohnungseinbrüche - 15,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Weitere Tipps, wie man sich vor Einbruch schützen kann, halten die technischen Fachberater des Kommissariats Kriminalprävention bereit. Dort können auch Beratungstermine vereinbart werden.