Hohe Polizeipräsenz an den „tollen Tagen“
Es werden diesmal doppelt so viele Beamte im Einsatz sein wie im vergangenen Jahr.
An den „tollen Tagen“ wird es in Mönchengladbach so viel Polizeipräsenz wie noch nie geben. In zahlreichen Schichten sind ab Altweiberdonnerstag bis zum Ende des Veilchendienstagszugs doppelt so viele Beamte im Einsatz wie im vergangenen Jahr. Dazu zählen Beamte in Uniform, ebenso wie verdeckte Ermittler. Falls erforderlich, kann außerdem Bereitschaftspolizei aus anderen Behörden angefordert werden.
Auch auf mehrere Festnahmen ist die Gladbacher Polizei eingerichtet, wie Polizeipräsident Mathis Wiesselmann gestern berichtete. Wenn die eigenen Zellen im Polizeipräsidium nicht ausreichen, kann die Mönchengladbacher Polizei etwa auf die in der Justizvollzugsanstalt Willich zurückgreifen. Staatsanwaltschaft und Gerichte sind ebenfalls an den Tagen im Einsatz, so Oberstaatsanwalt Norbert Jansen.
Die Anschlagsgefahr durch islamistische Terroristen, Taschendiebstähle und sexuelle Übergriffe durch so genannte Antänzer sowie selbst ernannte Bürgerwehren — das sind die Schwerpunkte bei der Einsatzvorbereitung. Einen terroristischen Anschlag in Mönchengladbach hält Mathis Wiesselmann für wenig wahrscheinlich. Auch sexuelle Annäherungen durch Antänzer seien in der Stadt bislang kein Problem gewesen. Der Polizeipräsident warnte vor Bürgerwehren. Eine patrouillierende Gruppe von Laien führe eher zu Gewalteskalationen.
Auch der Ordnungsdienst wird an allen Karnevalstagen im Einsatz sein, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.
Der Mönchengladbacher Karnevalsverband hat seine Sicherheitsvorkehrungen für den Veilchendienstagszug noch einmal verstärkt. Unter anderem werden 300 bezahlte Security-Kräfte den Zug begleiten. Außerdem haben alle 50 „Verkehrskadetten“ an den Zufahrtsstraßen zum Zug einen direkten Draht zur Polizei.
Dass „Trittbrettfahrer“ die Gelegenheit nutzen könnten, um mit Bombenangriffen zu drohen, ist allen Beteiligten bewusst. Wiesselmann: „Als eine hochrangige Persönlichkeit der Stadt zuletzt Drohmails erhielt, saßen wir eine halbe Stunde später zu Hause bei zwei 15-Jährigen. Wir können so etwas einschätzen.“