Ihr Herz schlägt für die Klassik

Bei den Sinfonikern gibt es zwei neue Gesichter: Chordirektorin Maria Benyumova und 2. Konzertmeister Andreas Fellner.

Mönchengladbach. Ihre Faszination für deutsche Klassik hat Maria Benyumova vor fast sechs Jahren aus Krasnojarsk in Sibirien nach Deutschland geführt. Werke von Bach, Beethoven, Mendelssohn und Mozart bewegten sie emotional am meisten, sagt die junge Russin und fügt energisch hinzu: "Doch ich kann und muss mich jedem Komponisten öffnen."

Über 40 Bewerbungen gab es für die neu zu besetzende Stelle einer Chordirektorin an den Vereinigten Städtischen Bühnen. Maria Benyumova hat sich durchgesetzt und nach einstündiger Probe "sowohl Chor als auch Orchester mehrheitlich von ihrem Können überzeugt", erklärt Generalmusikdirektor Graham Jackson.

Die 25-Jährige wird ab der Spielzeit 2010/ 11 Heinz Klaus ablösen, der nach 13 Jahren als Chordirektor in den Ruhestand geht. "Es macht mir Spaß, mit Leuten Musik zu machen und sie zu leiten", sagt die neue Chorleiterin.

Schon frühzeitig hat sie sich während ihres Hauptstudiums in ihrer Heimat auf das Chordirigat spezialisiert. An der Essener Folkwang-Hochschule und der Hochschule für Musik und Theater in München baute sie ihr Können aus. Als Leiterin des Symphonie-Orchesters der Studierenden in München, des Vokalensembles Icking und als Gastdirigentin sammelte Benyumova Praxiserfahrung.

Nach über zwei Jahren Vakanz wird zur neuen Spielzeit außerdem die Stelle eines 2. Kapellmeisters mit Andreas Fellner wiederbesetzt. Der Österreicher studierte zunächst am Mozarteum in Salzburg Schlagzeug: "Als Paukist im Orchester habe ich mich immer über die Dirigenten geärgert", sagt der 28-Jährige. Er wechselte die Seiten und studierte bis 2007 am Wiener Konservatorium Dirigieren und Chorleitung. Praxiserfahrung sammelte er unter anderem an der Bayerischen Staatsoper.

Nach seinem ersten Engagement am Anhaltischen Theater Dessau verstärkt der gebürtige Wiener jetzt das künstlerische Leitungsteam um den künftigen Generalintendanten Michael Grosse. Bei 60 Mitbewerber überzeugte Fellner unter anderem "durch seine klanggenaue Einstudierung von Beethoven", wie Grosse sagt. Die neue Stelle sei für ihn wie ein Jackpot, sagt der junge Dirigent: "Ich kann vieles ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln - einfach wunderbare Möglichkeiten."