Innenstadt-Konzept: Kirche ermahnt Planer
Massive Bebauung abgelehnt.
Mönchengladbach. Bei der Neugestaltung des Rheydter Marktplatzes ("Innenstadtkonzept") lehnt die evangelische Kirchengemeinde ein "völliges Abriegeln" des Marktes zur Limitenstraße ab. Pfarrer Olaf Nöller sagte bei einer Infoveranstaltung der SPD Rheydt-Mitte zu den Plänen, mit der Lücke zwischen Hauptkirche und Rathaus müsse man behutsam umgehen. Eine massive Bebauung sei abzulehnen, schließlich gehe es um ein historisches Ensemble. Nöller lehnt auch die Fällung von vier Platanen in dem Bereich ab.
Die städtische Wirtschaftsförderung (WFMG) will in der Lücke einen Glasbau als Museum für den Unternehmer und Flugzeugpionier Hugo Junkers errichten. Dabei soll eine original Ju 52 nicht fehlen, die WZ berichtete. Gegen den WFMG-Standort hat die Rheydter SPD Bedenken angemeldet, wenngleich sie betont, dass der Rheydter Ehrenbürger Junkers nach Rheydt-Mitte gehört.
Den Gedanken Nöllers, den Markplatz nicht zu verbauen, sondern im weiteren Sinn "offen zu halten", griff auch SPD-MdL Hans Willi Körfges auf. Künftig müssten zudem Markt und Kirmes weiterhin ungestört angeboten werden können. Während des Markt-Umbaus sollen die Händler auf Nachbarstraßen ausweichen.
Aufgeschreckt durch "Stuttgart 21", forderte SPD-Ratsherr Hans-Hennig Haupts, die Bürger müssten frühzeitig, transparent und umfassend über Pläne und einzelne Bauschritte informiert werden.
Zum Innenstadtkonzept mit "Sozialer Stadt" gehört der Marktplatz ebenso wie das Pahlkebad. Die Stadt erwartet bei rund 22 Millionen Gesamtkosten etwa 15 Millionen Euro Zuschüsse, davon sind fünf Millionen bewilligt worden. Start für "Markt neu" soll im Oktober 2011 sein, heißt es bei der Stadt.